"Starkes Netz der Freundschaft"
Anlässlich der Eröffnung der Zweiten Jüdischen Kulturwoche Bayerisch-Schwaben hat Bischof Bertram in der Synagoge Augsburg auf den zentralen Wert des christlich-jüdischen Dialogs hingewiesen. Es müsse darum gehen, "Wissen und Freude an der anderen Religion, Kultur und Lebensart zu vermitteln" sowie auf Vielfalt und Reichtum von 1700 Jahren jüdischen Lebens in Deutschland und Augsburg hinzuweisen.
In Zeiten von Pandemie und Krieg gehöre "eine große Portion Mut" dazu, mit der jüdischen Kulturwoche ein neues Format einzuführen, betonte der Bischof und gratulierte den Veranstalterinnen und Veranstaltern der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Augsburg-Schwaben "von Herzen". Besonders der Augsburg-Bezug der zweiten Kulturwoche gefalle ihm dabei sehr, eröffne sich damit doch ein Blick auf zahlreiche Facetten jüdischer Geschichte in der Region, die durch die Shoah verschüttet worden seien.
Besonders sei es ihm ein Anliegen, dass Christen und Juden als religiöse Menschen untereinander ein "starkes Netz der Freundschaft und gegenseitigen Unterstützung" knüpften. Gerade Christen müssten dabei angesichts eines wiedererstarkenden Antisemitismus eine besondere Sensibilität für potentielle Gefahren entwickeln: "Erst dann werden wir fähig sein, bei Grenzüberschreitungen zu intervenieren und Zivilcourage zu zeigen. Denn wie es in einem jiddischen Sprichwort heißt: 'Brennt es beim Nachbarn, bist auch Du in Gefahr'"
Die Jüdische Kulturwoche wurde 2021 zum ersten Mal abgehalten und entfaltet auch heuer wieder bis zum 17. November ein vielfältiges Programm an Aufführungen, Workshops, Vorträgen und Exkursionen in Augsburg und ganz Bayerisch-Schwaben. Zum Programm.