Der Opfer von Missbrauch gedenken
Erlittenes Leid und Unrecht würdigen, Betroffenen eine Stimme geben und Unterstützung anbieten: Diese Anliegen sind nicht nur Säulen der Arbeit des Unabhängigen Betroffenenbeirats im Bistum Augsburg (UBBA), sondern auch zentrale Themen bei der Gedenkandacht für Opfer von Missbrauch am Freitag, 18. November, um 19 Uhr in der Augsburger Moritzkirche.
An diesem Tag soll ein Raum für die Betroffenen geöffnet werden, wo deren Leid im Zentrum stehen könne, heißt es in der Einladung des Betroffenenbeirats. Dazu zählt auch, dessen Arbeit und andere Hilfsangebote im Kontext von erlittenem Missbrauch insbesondere im kirchlichen Umfeld in der Öffentlichkeit bekannt zu machen. Deshalb wird der Sprecher des UBBA Fritz Braun an Generalvikar Dr. Wolfgang Hacker neu erstellte Flyer zur Verteilung in den Pfarrgemeinden der Diözese überreichen. Darin finden sich auch die verschiedenen Aufgabenbereiche des UBBA, dessen Hauptaufgabe es ist, Betroffenen Unterstützung anzubieten.
Im Rahmen der Gedenkfeier stellen sich zudem verschiedene Gremien und Anlaufstellen – kirchliche und unabhängige – vor, die den Betroffenen Möglichkeiten zur Aufarbeitung anbieten. Zur Feier eingeladen seien Betroffene und deren Angehörige ebenso wie "alle Christen, die hinschauen und aktive Stützen ihrer Kirche sein möchten".
Der Termin für die Gedenkfeier wurde vom Betroffenenbeirat bewusst gewählt. Denn an diesem Datum findet auf Initiative des Europarats seit 2015 der "Europäische Tag zum Schutz der Kinder vor sexueller Ausbeutung und sexueller Gewalt" statt. Ziel der Initiative müsse es sein, das Problembewusstsein zu schärfen, gegen alle Formen sexueller Gewalt an Kindern anzukämpfen und nationale wie europaweite Aktivitäten besser zu vernetzen und bekannt zu machen. Auch Papst Franziskus hat sich dieses Anliegen zu eigen gemacht und dazu aufgerufen, einen Gebetstag für Betroffene sexuellen Missbrauchs einzuführen. Dieser wird in der Kirche in Deutschland rund um den 18. November begangen.
Vorlagen für Gottesdienste vor Ort
Alle Pfarreien und Gemeinschaften sind eingeladen, den Gedenktag für Betroffene sexuellen Missbrauchs vor Ort im gemeinsamen und persönlichen Gebet aufzugreifen. Eine Vorlage für eine eigene Kreuzfeier finden Sie auf dieser Seite. Weitere Anregungen für das fürbittende Gebet und zur Gestaltung von Gebetszeiten in diesen Anliegen findet sich auf der Seite der Deutschen Bischofskonferenz: Gebetstag: Deutsche Bischofskonferenz (dbk.de)
Wie erreichen Sie den Betroffenenbeirat?
Möchten Sie mehr über den Betroffenenbeirat und seine Arbeit erfahren? Haben Sie Interesse im Betroffenenbeirat aktiv mitzuarbeiten? Gerne dürfen Sie sich persönlich an den UBBA wenden.
Kontakt
Unabhängiger Betroffenenbeirat im Bistum Augsburg
Postfach 10 14 10
86004 Augsburg
E-Mail: betroffenenbeirat@aufarbeitungskommission-augsburg.de
Prävention sexualisierter Gewalt
Die Koordinationsstelle zur Prävention gegen sexualisierte Gewalt führt Informationsveranstaltungen, Schulungen und Workshops durch. Ziel ist es, hauptberuflich wie ehrenamtlich Tätige zu informieren und zu sensibilisieren: Sie sollen gegenüber sexualisierter Gewalt sprach- und handlungsfähig werden, in ihrer grenzachtenden Haltung gestärkt werden und Kompetenz in sexual- und medienpädagogischen Fragen erwerben.
Hilfreiche Informationen zum Thema Prävention gibt es auch auf den Seiten der Deutschen Bischofskonferenz: www.praevention-kirche.de.
Auf der Bistumsseite finden Sie die Ansprechpartner für Fälle sexuellen Missbrauchs oder körperlicher Gewalt an Minderjährigen und schutz- oder hilfebedürftigen Erwachsenen durch Kleriker und sonstige Beschäftigte im kirchlichen Dienst: www.bistum-augsburg.de/missbrauch