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Wichtiges
Priesterweihe

„Die Weihe ist kein Persilschein“

25.06.2023

Bischof Dr. Bertram Meier hat am Sonntagnachmittag den 53-jährigen Herbert Kramert aus Ruderatshofen zum Priester geweiht. Kramert hatte viele Jahre als Maschinenschlosser und technischer Konstrukteur gearbeitet, ehe er sich entschloss, Priester zu werden. In seiner Predigt gab der Bischof dem neuen Priester den Rat mit auf den Weg, die Priesterweihe nicht als "Persilschein" zu verstehen, sondern als „Auftrag zu Demut und Dienst“.

Nur so, so Bischof Bertram weiter, mache die Priesterweihe als Sakrament Sinn: „Hier geht es ja nicht um Macht, sondern um Vollmacht, dem Volk Gottes zu dienen. Dass aus diesem Dienst am Volk eine Frage der Macht geworden ist, die uns etwa auf dem Synodalen Weg vor erhebliche Spannungen gestellt hat und schwer belasten kann, bedauere ich sehr.“

„Werden Sie ein heiliger Priester“, rief der Bischof in Anspielung auf ein häufig genutztes Wort der heiligen Mutter Teresa dem neuen Priester zu und buchstabierte ihm als Hilfestellung ein „ABC der Heiligkeit“ vor: A wie Anbetung, B wie Bekenntnis und C wie Caritas.

Anbetung ist mehr als ein Ritus oder eine Geste - Anbetung ist eine Lebensform. Zeiten der Anbetung sind keine verlorenen Stunden. Sie sind Chancen, Lasten abzuladen und Sprit - den Heiligen Geist - zu tanken für die vielfältigen Aufgaben, die auf die Priester heute warten.“

Allerheiligenlitanei_HP

Zum Zeichen seiner Demut liegt Herbert Kramert während der Allerheiligenlitanei auf dem Boden.

Bekenntnis - es geht dabei um mehr als Worte. Das Lippenbekenntnis reicht nicht, es braucht das Lebenszeugnis. So wichtig die Rechtgläubigkeit auch sein mag, mindestens so entscheidend ist die Glaubwürdigkeit. Die können wir nicht machen, wir müssen sie uns verdienen und schenken lassen.“

„Das richtige Bekenntnis allein ist zu wenig. Das Credo mündet in die Caritas. Lieber Herr Kramert, Sie haben das Herz auf dem rechten Fleck. Das spüren alle, die Sie kennen und schätzen – als Mensch, als Christ, als Diakon. Die Weihe zum Priester möge Ihnen nie zu Kopfe steigen. Bleiben Sie am Boden, geerdet, den Menschen nah. Werden Sie ein caritativer Priester! Gehen Sie zu den Menschen, die am Rande sind – sozial und existentiell; bleiben Sie an der Seite der Kleinen und Schwachen, der Kinder und Jugendlichen, der Kranken und Alten. Ich verspreche Ihnen: Sie werden Frieden und Freude finden.“

Primizsegen_HP

Der erste Segen als neu geweihter Priester: Herbert Kramert am Abschluss des Gottesdienstes.

Während der Weiheliturgie, die musikalisch vom Karl-Kraft-Chor der Augsburger Domsingknaben und dem Bläserensemble der Augsburger Dommusik unter der Leitung von Domkantor Dr. Julian Müller-Henneberg sowie von Domorganistin Claudia Waßner gestaltet wurde, trat der Diakon vor Bischof Bertram und versprach ihm seine Bereitschaft zum priesterlichen Dienst. Nach Handauflegung und Weihegebet bekam er die priesterlichen Gewänder angelegt, es wurden ihm die Hände gesalbt sowie Hostienschale und Kelch überreicht. Zum Schluss spendete der Neupriester den feierlichen Primizsegen.

 

 

   

Zur Person des Neupriesters:

Herbert Kramert (53)

Heimatpfarrei: St. Jakobus maj., Ruderatshofen
Schulbildung/Abitur: Hauptschulabschluss
Frühere Berufstätigkeit: Maschinenschlosser, Entwicklung – Elektrik - Elektronik
Studium: Kath. Theologie, Studienhaus St. Lambert, Lantershofen
Pastorales Praktikum: PG St. Ulrich und Afra/St. Anton in Augsburg
Primiz: Samstag, 1. Juli, 10 Uhr in Ruderatshofen
1. Nachprimiz: Sonntag, 2. Juli, 9:30 Uhr, in St. Ulrich, Aitrang
2. Nachprimiz: Sonntag, 16. Juli, 10.30 Uhr, in St. Ulrich und Afra, Augsburg
Primizspruch: „Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens“ (Joh 6,68)