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Aus den Pfarreien

Festgottesdienst nach Sanierung

09.06.2024

Ein regenfreier Himmel, zahlreiche Fahnenabordnungen, Blasmusik und viele fröhliche Gesichter: An diesem Sonntag hätte es in der Marktgemeinde Pöttmes nicht festlicher zugehen können. Zusammen mit Bischof Dr. Bertram Meier feierten die Gläubigen der Pfarrei St. Peter und Paul den Abschluss der rund zwei Jahre dauernden Sanierungsarbeiten der Pfarrkirche. Dem feierlichen Pontifikalamt ging ein Festumzug und die Segnung der neugestalteten Fassade durch Bischof Bertram voraus. Als „Oase im Treiben des Alltags“ bezeichnete Bischof Bertram das renovierte Schmuckstück.

„Wenn wir vorhin in einem feierlichen Zug vom Markplatz zur Pfarrkirche gezogen sind, dann wird sichtbar: Der Mensch lebt nicht nur von der leiblichen Nahrung. Genauso wichtig ist die geistig-seelische“, ging Bischof Bertram in seiner Predigt auf das diesjährige Jubiläum der Markterhebung von Pöttmes vor 700 Jahren ein. Wie es das bunte, geschäftige Treiben auf dem Marktplatz brauche, so sei die Pfarrkirche ein „Anders-Ort“, der ein Hinaustreten aus dem akustischen und optischen Getöse des Alltags erlaube. „Die Pfarrkirche St. Peter und Paul mit ihrer neugotischen Innenausstattung, die nach dem Abbau der Gerüste in neuem Glanz erstrahlt, ist also wie ein ‚Schutzraum‘, eine ‚Oase‘ im Treiben des Alltags, eine Tankstelle für den ‚Sp(i)rit‘ meines Lebens“, so Bischof Bertram. „In diesem heiligen Raum muss ich nichts leisten. Hier darf ich vor Gott da sein, so wie ich bin. Von ihm darf ich mich unendlich und vorbehaltlos geliebt wissen.“

Die Pfarrkirche St. Peter und Paul erstrahlt in neuem Glanz: eine jahrelange Renovierung war vorausgegangen (Foto: Maria Rösch / pba)
Die Pfarrkirche St. Peter und Paul erstrahlt in neuem Glanz: eine jahrelange Renovierung war vorausgegangen (Foto: Maria Rösch / pba)

Wie wichtig dieser Gedanke auch den Gläubigen in Pöttmes sei, sei im Rahmen der Sanierungsarbeiten zu erkennen gewesen: „Als Pfarrgemeinde haben Sie gespürt: Dieses Gotteshaus, Identifikationspunkt des Glaubens, ist uns wichtig, denn sonst hätten Sie in den letzten zweieinhalb Jahren nicht so viel Zeit, Geld und Energie in die Sanierung gesteckt. So dürfen wir heute voller Freude und Dankbarkeit den Abschluss der Sanierungsarbeiten feiern“, gratulierte Bischof Bertram zur gelungenen Instandsetzung. „Als Markt, als Pfarrei dürfen Sie stolz auf diese Gemeinschaftsleistung sein.“ Immense Tatkraft, ehrenamtliche Arbeitsstunden und großzügig finanzielle Unterstützung hätten die Renovierung erst ermöglicht. „Ich danke allen, die sich an der Renovierung beteiligt und mitgeholfen haben, dass diese Kirche für die nachfolgenden Generationen erhalten bleibt.“

Rote Glasfenster zieren nun die Westfassade der Pfarrkirche. Bischof Bertram lobte das innovative Konzept (Maria Rösch / pba)
Rote Glasfenster zieren nun die Westfassade der Pfarrkirche. Bischof Bertram lobte das innovative Konzept (Maria Rösch / pba)

Im Hinblick auf die Neugestaltung der Westfassade lobte der Bischof das moderne und gleichzeitig geschichtswahrende Konzept: „Das ist Kirche wie ich sie mir wünsche: weder revolutionär noch reaktionär, sondern innovativ, kommunikativ und kreativ.“ Dabei hob er vor allem die neu eingebrachten Glaselemente hervor, die in Rottönen an die göttliche Liebe und das Martyrium der der beiden Kirchenpatrone erinnerten. Wie diese Fenster durchlässig seien für das Licht, so sollten auch wir in unserem Leben durchlässig werden für Christus, so Bischof Bertram in Richtung der Gläubigen.      

Dem Festgottesdienst mit Bischof Bertram waren umfangreiche, über zwei Jahre dauernde, Sanierungsarbeiten vorausgegangen. So waren nicht nur die vier Dachstühle deutlich in die Jahre gekommen und mussten in Bedacht des Denkmalschutzes aufwendig restauriert werden, sondern auch eine Sanierung des Glockenturms war notwendig. Eine große Baustelle tat sich auch im Innenraum der Pfarrkirche auf: neben der einsturzgefährdeten Empore und Erneuerung der Elektrikanlage sollte vor allem die Westfassade ihren ursprünglich neugotischen Charakter mit Stuck wieder stärker zu Gesicht bringen. Neue, in Rottönen gehaltene Fenster, runden das Gesamtbild harmonisch ab. Die Kosten der Sanierung, die sich auf rund drei Millionen belaufen, werden anteilig von der Pfarrei, Diözese, der Marktgemeinde und Denkmalschutzbehörde getragen.    

Das Pontifikalamt wurde von einem Projektchor und dem Orchester der PG Pöttmes mit der "Spatzenmesse" feierlich musikalisch gestaltet.