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Wichtiges
Adveniat-Aktion 2015

"Gerechtigkeit schafft Zukunft": Bischof aus Guatemala zu Gast im Bistum Augsburg

Anton Stegmair, Bischof Bernabé Sagastume, Pfarrer Dr. Ulrich Lindl (v.links) Foto: Maria Steber /pba
Anton Stegmair, Bischof Bernabé Sagastume, Pfarrer Dr. Ulrich Lindl (v.links) Foto: Maria Steber /pba
09.12.2015

Augsburg (pba). In der diesjährigen Weihnachtskampagne rückt die Bischöfliche Aktion Adveniat die kirchliche Friedensarbeit in Ländern Südamerikas in den Fokus. Das Motto dazu lautet „Frieden jetzt! Gerechtigkeit schafft Zukunft“. Aus diesem Anlass ist heute und morgen Bischof Bernabé Sagastume aus der Diözese Santa Rosa de Lima im Südosten Guatemalas im Bistum Augsburg zu Gast. Er berichtet über seinen dortigen Einsatz für die Rechte der Menschen und die Ressourcen der Natur.

Auf die drängenden Fragen und Probleme der Menschen zu hören und darauf zu reagieren, ist Bischof Bernabé Sagastume ein wichtiges Anliegen. Im Mittelpunkt dabei steht sein entschiedenes Eintreten gegen ein Bergbauprojekt. Gegen den Willen der Bevölkerung sei einem kanadischen Unternehmen eine Abbaulizenz von der Regierung zugesprochen worden und rufe seither viele Kritiker auf den Plan. „Viele Menschen gehen auf die Straßen und demonstrieren gegen das Projekt, weil sie eine Vergiftung des Trinkwassers mit Schwermetallen fürchten. Die Polizei und Sicherheitskräfte gehen mit Härte gegen die Demonstranten vor. Kritiker werden bedroht, verfolgt oder tagelang grundlos festgehalten“, schildert der Bischof.

Um die Menschen für die Risiken eines solchen Großprojekts für die Natur und die Gesundheit der Menschen zu sensibilisieren und ihnen deutlich zu machen, welche Rechte sie dabei hätten, hat Bischof Sagastume zusammen mit einigen Priestern seiner Diözese eine „Diözesane Kommission für den Erhalt der Natur“ (CODIDENA) gegründet. „ Die CODIDENA berät die Kleinbauern zum Beispiel bei Strafverfahren, klärt sie über Verhaltensregeln bei Demonstrationen auf und begleitet einen umweltverträglichen Landbau“, so Bischof Sagastume. Guatemala sei ein Land, in dem die Korruption sehr hoch sei, Recht sei käuflich, die Richter bestechlich. Hier sei es wichtig, jenen eine Stimme zu geben, die nicht gehört werden, ein Evangelium zu verkünden, das von Gerechtigkeit und Frieden spreche, betonte der Bischof.

„Als Stimme der Opfer“, bezeichnete Pfarrer Dr. Ulrich Lindl, Leiter der Abteilung Mission-Entwicklung-Frieden im Bistum Augsburg, hierbei die Rolle des Hilfswerks Adveniat. „Die kirchliche Friedens- und Menschenrechtsarbeit in Lateinamerika initiiert, unterstützt und begleitet Prozesse der Versöhnung, des sozialen und strukturellen Wandels und des Aufbaus einer gerechten Gesellschaft“. Dauerhafter Friede sei nicht einfach so erreichbar, sondern sei „Ergebnis einer grundlegenden Wertevermittlung. Friedensarbeit ist Wertarbeit“, betonte Pfarrer Lindl. Unter den Grundwerten des Friedens erweise sich soziale Gerechtigkeit als besonders tragfähig.