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Wichtiges
Pessach-Fest

Grußwort des Bischofs

15.04.2022

Bischof Dr. Bertram Meier hat sich in einem Grußwort zum jüdischen Pessachfest, das von heute an bis zum 23. April gefeiert wird, an die Israelitische Kultusgemeinde Schwaben-Augsburg gewandt. Auch wenn sich die christliche Osterfeier in vielem von der Pessach-Feier unterscheide, "verstehen und erfahren wir sie in der Kontinuität mit den biblischen Erzählungen von den machtvollen Taten, die der Herr an seinem Volk vollbracht hat."

Hier das Grußwort im Wortlaut:

Sehr geehrter Herr Rabbiner Chaim Burshtein, sehr geehrter Herr Präsident Mazo, sehr geehrte Mitglieder der Israelitischen Kultusgemeinde in Augsburg,

zum Pessachfest, das heute mit dem Sederabend beginnt, grüße ich Sie von Herzen und in tiefer innerer Verbundenheit. Mit diesem Gruß verbinde ich meine besten Wünsche für eine froh und frei machende Feier dieser Festtage.

Obwohl sich die christliche Osterfeier in vielem von Ihrer Pessach-Feier unterscheidet, verstehen und erfahren wir sie in der Kontinuität mit den biblischen Erzählungen von den machtvollen Taten, die der Herr an seinem Volk vollbracht hat. Wir erfreuen uns gemeinsam des tiefen geistlichen Gehaltes des Pascha, eines Gedenkens der Freiheit und der Erlösung. Jedes Jahr, wenn wir die Pascha-Geschichte hören, kehren wir zu der gesegneten Nacht der Befreiung zurück. Ein Ende der Unterdrückung, Freiheit und Gemeinschaft – in diese Bewegung zu neuem Leben nimmt uns das Fest mit hinein.

Diese heilige Zeit im Jahr sollte unsere beiden Gemeinschaften dazu aufrufen, nach Gerechtigkeit, Erbarmen und Solidarität gegenüber den Fremden im Land, gegenüber den Witwen und den Waisen zu streben, wie es Mose geboten hat. Durch den Krieg in der Ukraine und die vielen Schwestern und Brüder im Glauben, die vor Krieg, Gewalt und Zerstörung fliehen mussten, bekommen diese Worte erneut eine hohe Aktualität. Mit großem Respekt nehme ich die Solidarität und das hohe Engagement so vieler Glaubensgeschwister wahr. Möge der Herr selbst Wege zu Gerechtigkeit und einem umfassenden Frieden ebnen!

In meinem Herzen wiederhole ich mit Ihnen den Psalm des Pascha-Hallel (Psalm 118, 1-4) und bitte um die Fülle des Segens für Sie alle: „Dankt dem Herrn, denn er ist gut, denn seine Huld währt ewig! So soll Israel sagen: Denn seine Huld währt ewig. So soll das Haus Aaron sagen: Denn seine Huld währt ewig. So sollen sagen, die den Herrn fürchten: Denn seine Huld währt ewig.“

+ Bertram

Dr. Bertram Meier

Bischof von Augsburg