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Nachruf

Monsignore Werner Schnell verstorben

+ Msgr. Werner Schnell (1944-2023) (Foto: Felix Landgraf)
+ Msgr. Werner Schnell (1944-2023) (Foto: Felix Landgraf)
14.07.2023

Der Ruhestandsgeistliche und langjährige Ordinariatsrat Werner Schnell ist am Donnerstag, 13. Juli, im Alter von 78 Jahren verstorben. Er wurde am 23. November 1944 in Amsterdam geboren und am 14. Juli 1973 in München zum Priester geweiht. Bischof Bertram würdigt den ehemaligen Leiter des Diözesanbauamtes als einen Menschen, „der nach dem Motto lebte: Kunst baut Brücken."

Bischof Bertram weiter: „Neben seiner pastoralen Tätigkeit in verschiedenen Pfarreien unseres Bistums engagierte er sich als Ordinariatsrat mit großer Kompetenz im Kunstreferat und als Diözesankonservator. Dass Msgr. Schnell einen Tag vor seinem Goldenen Priesterjubiläums starb, mag ein Zeichen dafür sein, dass sein Leben in Jesu Nachfolge ein vollendetes Kunstwerk war.“

Ein Blick auf seine bewegte und vielseitige Biographie: Werner Schnells Eltern stammten aus München und Augsburg, waren aber nach dem Ersten Weltkrieg in die Niederlande ausgewandert. Sein Vater gehörte dem jüdischen Glauben an, seine Mutter war Katholikin. Anfang der 1950er Jahre kehrte die Familie nach Bayern zurück. Sein Weg führte ihn schließlich nach Waldram ins Spätberufenenseminar St. Matthias. Im Anschluss an die Schulzeit entschied sich Werner Schnell für das Studium der Theologie und der Kunstgeschichte in München. Als Seminarist am überdiözesanen Priesterseminar Georgianum in München wurde er am 14. Juli 1973 von Bischof Josef Stimpfle in der Universitätskirche St. Ludwig zum Priester geweiht. Anschließend wirkte er als Kaplan in Oberstdorf. Von 1974 bis 1976 arbeitete er als wissenschaftlicher Assistent an der Universität in München bei Prof. Walter Dürig (Liturgiewissenschaft). 1976 wurde er zum Pfarrvikar, 1977 zum Pfarrer von Hechendorf ernannt. Diese Stelle hatte er bis 1980 inne.

Es folgte der Ruf ins Bischöfliche Ordinariat, wo er als Sekretär in der Kommission für Sakrale Kunst und als Kunstreferent der Diözese wirkte. Insbesondere die Restaurierung und Instandsetzung des Augsburger Doms fiel in seine Amtszeit. Diese war 1985 abgeschlossen. 1986 stellte für ihn ein wegweisendes Jahr dar. So wurde er von Bischof Stimpfle zum Ordinariatsrat ernannt und auch mit der Seelsorge an St. Markus in der Fuggerei beauftragt. Nahezu gleichzeitig übernahm er die Leitung des Diözesanbauamtes. Von Papst Johannes Paul II. bekam er außerdem den Titel eines päpstlichen Ehrenkaplans (Monsignore) verliehen. 1995 wurde er für kurze Zeit Diözesankonservator. Seine Begeisterung für liturgische und kirchenmusikalische Themen wie beispielsweise die Orgelmusik konnte er dabei immer wieder gewinnbringend in seine Arbeit einbringen. Sein Wissen über den Augsburger Dom, aber auch über verschiedene Kunstobjekte und Kirchenschätzen an seinen unterschiedlichen Wirkungsorten brachte er immer wieder in Form von Kunstführern und Büchern zu Papier. Während seiner Zeit in Augsburg war es ihm immer ein Herzensanliegen nicht nur bürokratisch vom Schreibtisch aus zu wirken, sondern auch seelsorgerlich bei den ihm anvertrauten Menschen zu sein.

Nach langen Jahren in der Bistumsverwaltung kehrte er 1996 in die Gemeindeseelsorge zurück und wurde Pfarrer in Dießen. Über das dortige Marienmünster verfasste er einen wunderschönen geistlich-kunsthistorischen Kirchenführer. In diese Zeit fiel 1998 auch sein Silbernes Priesterjubiläum. Im Jahr 2000 wechselte er nach Uffing, 2002-2004 übernahm er die Leitung der dortigen Pfarreiengemeinschaft. Anschließend lebte und arbeitete er bis zum Jahr 2012 in der Pfarreiengemeinschaft Immenstadt. Im fortgeschrittenen Alter kehrte er an seine Kaplanstelle in Oberstdorf zurück und wirkte dort bis 2016 als seelsorgerlicher Mitarbeiter. In diese Zeit fiel auch sein vierzigjähriges Priesterjubiläum 2013. Im Anschluss an seine Emeritierung zog es ihn nach München, wo er sich als Seelsorger im Alten- und Pflegeheim St. Michael in München-Berg am Laim der Barmherzigen Schwestern vom hl. Vinzenz von Paul einbrachte. Die letzten Jahre lebte er in seinem Elternhaus in Reichenbach bei Oberstdorf, nicht ohne weiterhin priesterliche Dienste auszuführen.

Am 13. Juli, dem Gedenktag der heiligen Heinrich und Kunigunde, ist er schließlich in Immenstadt verstorben. Der Rosenkranz wird am Freitag, 21. Juli um 19.30 Uhr in St. Jakobus Reichenbach gebetet. Das Requiem findet am 22. Juli um 10 Uhr in der Pfarrkirche St. Michael in Schöllang statt. Im Anschluss daran wird Monsignore Schnell auf dem Burgfriedhof beigesetzt. Priester und Diakone mögen bitte violette Paramente mitbringen.

Der Herr vergelte ihm seine treuen Dienste und schenke ihm die ewige Ruhe. Wir bitten um das Gebet für den Verstorbenen.