Pfarrer BGR Markus Mattes verstorben
Der langjährige Pfarrer von Neu-Ulm und Altusried Markus Mattes ist am Samstag, 8. Juli im Alter von nur 56 Jahren nach schwerer Krankheit verstorben. Er wurde am 18. August 1966 in Unterkirchberg geboren und am 27. Juni 1993 zum Priester geweiht. Bischof Bertram würdigt den Verstorbenen als einen tiefsinnigen, aufmerksamen und treuen Priester, der sich ganz der Evangelisierung verschrieben hatte.
In seiner Würdigung betonte Bischof Bertram folgendes: „Obwohl die Todesnachricht nicht überraschend kam, stimmt sie mich traurig und nachdenklich. Seit Jahren kämpfte Pfarrer Mattes gegen eine heimtückische Krebserkrankung an, der er jetzt erlegen ist. Mit Bewunderung durfte ich immer wieder erleben, wie Markus Mattes der Realität ins Auge blickte und gleichzeitig voller Hoffnung seinen Dienst als Priester versah.“ Man hätte ihm angemerkt, wie ernsthaft er seine Berufung gelebt hätte, und wie tief er im Herrn verwurzelt war. Sein Wirken strahlte in die Herzen der ihm anvertrauten Menschen, so der Bischof. Auch auf das langsame Abschiednehmen ging er ein: „Kurz bevor ich vergangenen Montag zur Erhebung des Ulrichsschreins aufbrach, konnte ich noch einmal mit ihm telefonieren. Dabei wurde mir klar: Nicht ich musste ihn trösten, sondern er sprach mir Kraft und Mut für meinen Dienst als Bischof zu. Ich durfte spüren, dass mit Markus Mattes ein reifer Mensch zu Gott gerufen wurde – einer, der sich ganz der Evangelisierung verschrieben hatte und sich gleichzeitig bewusst war, dass der ‚Bruder Leib‘ vorläufig und zerbrechlich ist. Die Diözese Augsburg verliert viel zu früh einen tiefsinnigen, aufmerksamen und treuen Priester und einen Seelsorger, der durch seine Klarheit viele Menschen erreichte.“
Ein Blick auf sein Leben: Im Anschluss an die Schulzeit entschied sich Markus Mattes für das Theologiestudium und wurde 1993 für das Bistum Augsburg zum Priester geweiht. Anschließend wirkte er als Aushilfspriester in Senden und Donauwörth, bis er im September 1993 zum Kaplan in Schrobenhausen ernannt wurde. Nach drei Jahren führte ihn sein Weg, erneut als Kaplan, nach Neuburg, bis er mit der Pfarreiengemeinschaft Burgheim 1998 erstmals eine eigene Leitungsstelle anvertraut bekam. 2002 wurde er Pfarrer in Neu-Ulm, 2006 übernahm er wiederum die Aufgabe als Leiter der dortigen Pfarreiengemeinschaft. Ab 2004 war er dort 11 Jahre lang auch Dekan. 2012 zeichnete ihn der damalige Bischof Konrad Zdarsa mit dem Titel eines Bischöflich geistlichen Rates aus. 2018 konnte er außerdem sein silbernes Priesterjubiläum begehen. Zahlreiche Gläubige bedankten sich damals für sein hingebungsvolles Wirken, für seinen Humor, seine Geduld und seinen Tatendrang. Seine letzte Station führte ihn während der Coronapandemie 2020 nach einer krankheitsbedingten Sabbatzeit für einen Neuanfang in die PG Altusried mit ihren rund 6000 Katholiken. Kurz vor seinem Wechsel war er zu Gast im Youtubeformat "Mittwochsgespräche: MUT-Macher" der PG Dillingen, wo er vorübergehend gelebt hatte. Im April dieses Jahres hatte er um die Entpflichtung von seinem Amt gebeten, sein Nachfolger soll im September die Aufgabe des leitenden Pfarrers in Altusried übernehmen.
Wichtig war für ihn, immer unter den Menschen zu sein und bewusst den Gottesdienst zu feiern. Der weltoffene Priester war in seiner Freizeit gerne mit dem Motorrad unterwegs oder ging in den Bergen wandern. Sein Interesse galt aber auch verschiedenen Science-Fiction-Serien und der Astronomie.
Am 8. Juli, dem Gedenktag des Glaubensboten Kilian, ist er schließlich verstorben. Für ihn möge sich nun erfüllen, was in der Tageslesung aus dem Buch der Weisheit geschrieben steht: „Die Seelen der Gerechten sind in Gottes Hand, und keine Qual kann sie berühren. In den Augen der Toren sind sie gestorben, ihr Heimgang gilt als Unglück, ihr Scheiden von uns als Vernichtung; sie aber sind in Frieden.“
Am 12. Juli wird im 19 Uhr in St. Blasius Altusried der Rosenkranz für ihn gebetet. Die PG Neu-Ulm verabschiedet sich mit einem feierlichen Requiem am 16. Juli um 18.30 Uhr in St. Johann Baptist von Pfr. Mattes. Am Montag, 17. Juli um 13 Uhr findet die Totenmesse in der Kirche St. Josef der Arbeiter in Senden statt. Pfarrer Mattes wird anschließend auf dem alten Friedhof in Senden beigesetzt. Teilnehmende Priester und Diakone werden gebeten, violette Paramente mitzubringen.
Der Herr vergelte ihm seine treuen Dienste und schenke ihm die ewige Ruhe. Wir bitten um das Gebet für den Verstorbenen.