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Wichtiges
Nachruf

Pfarrer i.R. BGR Michael Walch verstorben

02.10.2023

Der Ruhestandsgeistliche und langjährige Pfarrer und Gefängnisseelsorger von Memmingen Michael Walch ist am Freitag, 29. September, im Alter von 93 Jahren verstorben. Er wurde am 7. August 1930 in Landsberg geboren und am 2. Juni 1957 zum Priester geweiht. Bischof Bertram würdigt den Verstorbenen als einen Seelsorger, der die Stadt Memmingen mitgeprägt und aufmerksam auf die ihm anvertrauten Gläubigen geachtet habe.

Der Augsburger Oberhirte zeigte sich in seinem Nachruf dankbar für das priesterliche Wirken von Pfarrer Walch: „Mit ihm verliert das Bistum Augsburg einen Priester, der mit Leib und Seele Seelsorger war. In den 44 Jahren seines Wirkens in Memmingen hat der gebürtige Penzinger Generationen von Menschen im Glauben begleitet.“ Als Kaplan, Stadtpfarrer und Dekan sei es ihm gelungen, in Memmingen über den kirchlichen Tellerrand hinaus im städtischen Leben prägend zu sein. „Pfarrer Walch war ein Hirte, der den Menschen ,aufs Maul‘ schaute, ihnen aber nicht nach dem Mund redete.“, betonte der Bischof. Solange er konnte habe er in der Seelsorge mitgewirkt und mit großem Interesse an kirchlichen Veranstaltungen teilgenommen. „Der Herr lohne ihm sein Wirken mit dem ewigen Leben.“

Ein Rückblick auf sein langes Leben: Michael Walch wurde im Jahr 1930 in Landsberg am Lech geboren und wuchs in Penzing auf. Nach der Schulzeit entschied er sich für das Studium der Theologie an der Hochschule in Dillingen. 1957 wurde er von Bischof Joseph Freundorfer ebenfalls in Dillingen zum Priester geweiht. Anschließend war er bis 1964 Kaplan in Memmingen, dann für ein Jahr Manualkaplan in Hinterstein.

Am 1. September 1964 erfolgte die Ernennung zum Pfarrer seiner ersten Einsatzstelle in der Pfarrei Mariä Himmelfahrt in Memmingen, die er für 36 Jahre bis zu seiner Emeritierung im Jahre 2001 innehatte, und die fortan zu seinem Lebensmittelpunkt wurde. Dort trat er die Nachfolge von Max Ziegelbauer an, der an den Augsburger Dom berufen wurde und später zum Domkapitular und Weihbischof der Diözese aufstieg. Von 1977 bis 2001 wirkte Pfr. Walch zudem als Dekan des Dekanates Memmingen. 1999 übernahm er auch die Leitung der neugegründeten Pfarreiengemeinschaft Memmingen-Mariä Himmelfahrt.

Dort war er Mitbegründer des Malteser-Hilfsdienstes, sorgte für die Erweiterung des Kindergartens, veranlasste eine komplette Kirchenrenovierung und den Bau des neuen Pfarrzentrums. Auch den Einbau der neuen Orgel bereitete er vor. Wegweisend war auch sein Einsatz für die Errichtung des Vereins „Sprungtuch“ der Katholischen Sozialstation. Zusätzlich zur klassischen Seelsorge in der Pfarrei wirkte er auch als Gefängnisseelsorger. Viel Elan brachte er im Hinblick auf das Katholische Bildungswerk, den Katholischen Verein für soziale Dienste und den Katholischen Frauenbund auf. Darüber hinaus regte er den Druck eines Pfarrblattes an und war Präses der katholischen Arbeitnehmerbewegung, die ihn zu seinem Ruhestand sogar zum Ehrenpräses ernannte. Auch die Stadt Memmingen würdigte seine Verdienste durch die Verleihung des Stadtsiegels und der „Kasimir-Auszeichnung“.

Nach 44 Jahren im aktiven priesterlichen Dienst trat er im Sommer 2001 in den Ruhestand ein, blieb aber durch seine Adskribierung für St. Josef weiter in der Stadt Memmingen präsent. Das dortige Seelsorgeteam unterstützte er nach Kräften. Im Juni 2017 feierte er in Memmingen dann auch sein 60-jähriges Priesterjubiläum, wobei für ihn die Feier des Pfingstfestes Vorrang hatte. Seinen 90. Geburtstag beging er 2020 mit einem großen Festgottesdienst in der Himmelfahrtskirche. Im Sommer des vergangenen Jahres konnte er noch im Kreise seiner Mitbrüder sein 65. Priesterjubiläum in St. Ottilien zelebrieren.

Am Festtag der Erzengel Michael, Gabriel und Raphael ist er schließlich verstorben. Für ihn möge sich nun erfüllen, was im Antwortpsalm seines Sterbetages formuliert war: „Denn du hast die Worte meines Mundes gehört, deinen Namen und dein Wort über alles verherrlicht. Du hast mich erhört an dem Tag, als ich rief; du gabst meiner Seele große Kraft.“ (Ps 138)

Das Abschiedsgebet findet am 5. Oktober um 18 Uhr in Mariä Himmelfahrt in Memmingen statt. Tags darauf wird dort um 13 Uhr auch das Requiem gefeiert. Im Anschluss findet Pfr. Walch auf dem Waldfriedhof seine letzte Ruhe. Konzelebranten werden gebeten violette Paramente mitzubringen.

Der Herr vergelte ihm seine treuen Dienste und schenke ihm die ewige Ruhe.
Wir bitten um das Gebet für den Verstorbenen.