OSWALD

Lebensdaten: geboren um 604 in Südschottland, gestorben am 5. August 642 bei Oswestry
Lebensgeschichte: Oswald war ein Sohn des Königs Æthelfrith, der 604 aus zwei kleineren Fürstentümern das Königreich Northumbrien (Norþhymbra Rīce) schuf. Als das Reich 614 erobert wurde und Æthelfrith in der Schlacht fiel, wurde Oswald in die Obhut der Mönche von Hy auf der Hebrideninsel Iona gegeben, wo er auch getauft wurde. Als Erwachsener nahm er an Feldzügen eines Verwandten in Irland teil. Von einer irischen Frau hatte er einen Sohn namens Æthelwald, später heiratete er die Königstochter Cyneburg von Wessex.
634 gelang ihm mit einem zahlenmäßig unterlegenen christlichen Heer die Rückeroberung Northumbriens, das er zur Vormacht der ganzen Insel ausbaute und zu christianisieren begann. Er unterstützte Bistumsgründungen, überzeugte Nachbarfürsten von der Taufe und errichtete 635 mit dem heiligen Aidan und zwölf weiteren Mönchen aus Iona ein Kloster auf der Gezeiteninsel Lindisfarne, das sich zum Zentrum der Glaubensverbreitung entwickelte. Anderen Klostergründungen half er durch Landschenkungen.
Am 5. August 642 kam er im Kampf gegen das letzte heidnische Reich nahe der walisischen Grenze ums Leben. Sein Körper wurde zerstückelt und von den Feinden zur Schau gestellt.
Verehrung/Brauchtum: Oswalds Leichenteile wurden geborgen und gerieten schließlich nach Gloucester und Durham. Teilreliquien des Schädels werden in Echternach, Hildesheim und Paderborn verehrt. Eine Wallfahrt zu einer Schädelreliquie führt nach Boßweiler in Rheinland-Pfalz. Seinen Märtyrerkult verbreiteten iroschottische Mönche wie Willibrord auf dem Kontinent. Im Alpenraum, wo zahlreiche Gemeinden seinen Namen tragen, gehört Oswald zu den 14 Nothelfern.
Darstellung: als König mit Rabe und Salböl aus Rom
Patron: der englischen Könige, der Stadt und des Kantons Zug, der Kreuzfahrer, Schnitter, des Viehs, Helfer gegen die Pest