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Wichtiges

OTTILIE

Lucas Cranach d.Ä., Die heiligen Christina von Bolsena und Ottilia (Ausschnitt), 1506, National Gallery, London
Lucas Cranach d.Ä., Die heiligen Christina von Bolsena und Ottilia (Ausschnitt), 1506, National Gallery, London , © Photo: The National Gallery London.
Klostergründerin, Äbtissin
Namensdeutung: kleiner Erbbesitz (althochdt.)
Namenstage: Ottilie, Ottilia, Odilia, Odilie, Odile, männl.:Odilo, Odilon, Otto
Gedenktag: 13. Dezember

Lebensdaten: geboren um 660 im Elsass, gestorben 720 in Niedermünster, Elsass

Lebensgeschichte und Legende: Odilia war das älteste Kind des elsässischen Herzogs Eticho und seiner Gemahlin Berswinda, auf die zum Beispiel die Dynastie der Habsburger zurückgeht. 680 errichtete Eticho zur Sühne seiner zahlreichen Gewalttaten die Abtei Hohenburg auf dem Grund seiner Herzogsresidenz auf dem heutigen Odilienberg und stattete diese mit einer Kirche und einem Konventsgebäude aus. Das Männerkloster wandelte sich unter der Leitung seiner Tochter Odilia zu einem Frauenkonvent. Sie selber starb im Krankenhospiz, das sie um 710 am Fuß des Odilienbergs gegründet hatte und das ihre Nichte Gundelinde dann zum Kloster Niedermünster ausbaute. Dort fließt noch heute eine Quelle, die bei Augenkrankheiten hilft.

Der Legende aus dem 12. Jahrhundert nach wollte Eticho seine blindgeborene Tochter aus Schmach ermorden, doch die Mutter gab sie in die Obhut von Klosterschwestern. Als Odilia vom durchreisenden Bischof Erhard von Regensburg getauft wurde, erlangte sie das Augenlicht wieder. Von ihrem Bruder heimgeholt, der darüber aus der Hand des Vaters sein Leben verlor, überwand sie mit Liebe die Raserei des Herzogs und erhielt von ihm das Kloster auf der Hohenburg. Dort ruhen sie selbst sowie ihre Eltern. Ihren Gedenktag am 13. Dezember hat sie von der legendarischen Erwähnung der hl. Luzia während ihrer Sterbestunde.

Verehrung: Odilia erscheint 1050 auf einer Urkunde Papst Leos IX., einem Nachkommen der Etichonen. Ab dem 12. Jahrhundert waren ihre Legende voll ausgebildet und das Kloster reich beschenkt. Der Odilienberg wurde zum zentralen Wallfahrtsort des Elsass, mit heute zwei Millionen Besuchern im Jahr. Odilia wurde 1807 von Papst Pius VII. zur Patronin des Elsass erklärt. 1887 entstand auf dem Herrensitz Emming mit seiner Ottilienkapelle die Missionsbenediktiner-Erzabtei Sankt Ottilien unweit des Ammersees.

Darstellung: als Äbtissin, mit Augen auf einem Buch, beim Gebet vor dem Altar, mit Kelch

Patronin: des Elsass und Schutzpatronin des Augenlichts

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