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Seelsorge

Jahresbericht der Telefonseelsorge veröffentlicht

14.07.2025

Augsburg (pba). Die Zahlen der Ökumenischen Telefonseelsorge Augsburg sind 2024 im Vergleich zum Vorjahr geringfügig gesunken: Mehr als 12.800 Beratungsgespräche wurden im Laufe des vergangenen Jahres geführt. Das geht aus dem soeben veröffentlichten Jahresbericht unter dem Titel „Telefonieren verbindet“ hervor. Die Leiterin Hildegard Steuer hebt darin besonders die Folgen von sozialer und gesellschaftlicher Einsamkeit hervor und dankt den rund 80 Mitarbeitenden.

Einsamkeit als gesellschaftliches Problem

Fast 60 % der Anrufer seien alleinstehend. Einsamkeit wirke sich dabei sowohl auf die psychische als auch die physische Gesundheit aus. Steuer: „Darüber hinaus zeigen Studien, dass es auch einen Zusammenhang zwischen chronischer Einsamkeit und geringer gesellschaftlicher Solidarität gibt. So hängt Einsamkeit mit Gefühlen sozialer Bedrohung zusammen.“ Häufig seien deshalb auch radikale oder verschwörungstheoretische Tendenzen bei einsamen Menschen eher vorhanden.

Die ökumenische Telefonseelsorge spiele mit ihren rund 80 Mitarbeitenden eine Wichtige Rolle, diesen Entwicklungen entgegenzuwirken. Im Gespräch könne man Menschen ernst nehmen, ihnen zuhören, sie auffangen und vermitteln.

83 Mitarbeitende leisten ehrenamtlich Hilfe

Der Bedarf an Beratungsgesprächen per Telefon, Mail oder Chat hat sich dabei im Vergleich zum Vorjahr nur leicht verändert und ist nach wie vor hoch. 2024 wurden rund 12.800, 2023 rund 13.700 Gespräche geführt. Die meisten davon drehten sich um die Themen Einsamkeit, körperliche und seelische Probleme sowie Beziehung.

Von den 83 Mitarbeitenden sind 68 weiblich, 15 männlich und 6 aktuell beurlaubt. Viele von ihnen kommen aus sozialen Berufsfeldern und entscheiden sich beispielsweise im Ruhestand bewusst für das ehrenamtliche Engagement bei der Telefonseelsorge. Für langjährige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gab es 2024 die Möglichkeit zu einer Weiterbildung für das Krisentelefon. Dieses ist ausschließlich für Situationen innerhalb der ersten Stunden oder Tage nach einer existenziellen Krise gedacht.

Der Gesamthaushalt belief sich 2024 auf 200.000 Euro, wovon ca. 150.000 Euro durch das Bistum Augsburg übernommen wurden.

2025 feiert die Telefonseelsorge dann mit verschiedenen Aktionen ihr fünfzigjähriges Bestehen. Die Leitung ist zuversichtlich, dass sich auch weiterhin genügend Interessierte für eine Ausbildung in der Telefonseelsorge begeistern können.

Die Telefonseelsorge kann über die gebührenfreien Telefonnummern 0800-111 0 111 und 0800-111 0 222 sowie die 116123 (ohne Vorwahl wählen) erreicht werden. Die Mail- und Chatberatung wird über https://online.telefonseelsorge.de angeboten.