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Wichtiges
Bischof Bertram bei 80-Jahr-Feier der CSU

„Macht als Dienst“

25.10.2025

München (KNA/pba). Bischof Dr. Bertram Meier hat den Mitgliedern der CSU in ihrem Dienst viel Kraft, mutige Initiativen und stete Gesprächsbereitschaft gewünscht. Im ökumenischen Gottesdienst zum 80-jährigen Bestehen der Partei in München mahnte er gleichzeitig auch: „Macht sollte nie Selbstzweck sein, sondern als Dienst ausgeübt werden.“

Es sei anerkennenswert, so der Bischof, wenn Menschen Führungspositionen anstrebten, nicht nur um Macht auszuüben, sondern um Verantwortung in herausfordernden Zeiten zu übernehmen. Politiker seien bei dem enormen Erfolgsdruck, dem sie ausgesetzt seien, wirklich nicht zu beneiden. „Doch wenn man die eigenen Gaben der Gemeinschaft, dem großen Ganzen zur Verfügung stellt, und die Menschen spüren, dass man es ehrlich meint, wächst einem auch Kraft und Zuversicht zu.“

Die CSU sei im Laufe ihrer Geschichte von aufrichtigen und geradlinigen Persönlichkeiten geprägt, die auch heute noch Vorbild sein könnten, erklärte der Bischof. Diese mögen den Mitgliedern als Inspiration und Ermutigung dienten. „Vergewissern Sie sich im politischen Alltag immer wieder, wie das 'C' in Ihrem Parteinamen im Hier und Heute ausgestaltet werden muss“, sagte Bischof Bertram. Gewissenhaftes Handeln und ehrliches Wollen werde verstanden. Es trage den Segen Gottes in sich und könne zum Segen für alle werden, „selbst dann, wenn man für unpopuläre Maßnahmen werben muss“.

Im Parteinamen der CSU stehe das „S“ bewusst für „sozial“. Vor allem den Schwachen, die durch das soziale Netz zu fallen drohen, sollte der Dienst in der Politik gewidmet sein. Ohne Inklusion gebe es keine Demokratie: „Dabei werden wir Christen nicht müde, entschieden den Blick auf die 'Option für die Armen' zu lenken.“ In seinem jüngsten Schreiben „Dilexi te“ habe Papst Leo XIV. in Kontinuität mit seinem Vorgänger Franziskus starke Worte nicht nur für das Leid, sondern auch für das positive Potenzial gefunden, das die unterschätzten Randständigen hätten, sagte der Bischof. Die Ärmsten seien nicht bloße Adressaten des Mitgefühls, „sondern Lehrer des Evangeliums“.

Der Horizont derer, die dem Staat und damit den Menschen dienten, dürfe nie auf nur einige wenige beschränkt bleiben, die als Leistungsträger klassifiziert würden, so Bischof Bertram. Der Dienst an den Menschen im christlichen Sinne sei immer auch Dienst an der Schöpfung: „Wir alle sind voneinander abhängig und wir alle haben einander etwas zu geben: Bayern geht es gut, wenn es Deutschland und Europa gut geht.“ Dabei gelte es auch global zu denken, Dienst an den Menschen im christlichen Sinne sei immer auch Dienst an der Schöpfung.

Auch der Münchner evangelische Regionalbischof Thomas Prieto Peral zollte den Politikern seinen Respekt, dass sie sich der politischen Verantwortung stellten trotz des wachsenden Drucks. Mit ihrer Mischung aus Wirtschaft und Sozialem sei die Partei immer gut gefahren. Sie sollte sich weiter am christlichen Menschenbild orientieren und vor allem jene Menschen am Rand nicht vergessen.