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Wichtiges
Bruderschaftsfest in Vilgertshofen

Marienverehrung mit jahrhundertelanger Tradition

22.08.2021

Der Sonntag nach Mariä Himmelfahrt ist in jedem Jahr traditionell der Höhepunkt im Festkalender von Vilgertshofen (Landkreis Landsberg). Seit mehr als 300 Jahren findet hier zu Ehren der Gottesmutter - bayernweit einmalig - eine „Stumme Prozession“ statt. Diese musste in diesem Jahr coronabedingt ausfallen - die Stimmung beim Pontifikalamt mit Bischof Dr. Bertram Meier in der Wallfahrtskirche war trotzdem festlich.

Überliefert ist, dass während des 30-jährigen Krieges schwedische Soldaten in Vilgertshofen das Holzbildnis der Schmerzensmutter ins Feuer geworfen hatten, welches aber nicht brennen wollte und so gerettet werden konnte. Seitdem ist die Marienverehrung in Vilgertshofen ständig angewachsen. Schon 1708 feierte die „Marianische Bruderschaft zur Schmerzhaften Muttergottes von Vilgertshofen“ erstmals ihr Titularfest. Seit 1730 findet dabei auch ein Umzug durch die Fluren mit Darstellungen aus der Leidensgeschichte Jesu statt - die „Stumme Prozession".

Die Mutter, die den gestorbenen Sohn in ihren Armen hält, ist unser aller Mutter - aus diesem Gedanken, so Bischof Bertram in seiner Predigt, „lebt dieser Ort". Jesus habe am Kreuz sein Testament besiegelt, als er "seine Mutter dem Jünger anvertraut, den er liebte. 'Frau, dies ist dein Sohn. Dies ist deine Mutter'. Damit bindet er die Kirche an Maria, und Maria bekommt eine neue Aufgabe: Die Gottesmutter wird zur Mutter der Kirche. Die Mutter, die Jesu Kreuz im Herzen mitgetragen und sein Leiden in der Seele mitgelitten hat, trägt auch unsere Kreuze mit und leidet mit, wenn es uns schlecht geht. Wie tröstlich ist es, dass wir an Sterbebetten und vor offenen Gräbern bei aller Trauer die Hoffnung hegen können: Dieser krebskranke Mann, diese todgeweihte Frau, dieses beim Verkehrsunfall getötete Kind, dieser drogensüchtige Jugendliche – sie alle hatten doch auch eine Mutter: nicht nur eine menschliche Mutter, sondern die Mutter Maria, die sie in ihrem Leiden und Sterben nicht allein gelassen hat."