„Mit Volldampf in die Katastrophe?“
Karikaturenausstellung im Caritaszentrum Dillingen eröffnet
Sind es nun Bilder mit nachdenklichem Humor oder mit humorvollem Ernst? Diese Frage konnten sich die rund 20 Teilnehmenden an der Eröffnung der Karikaturenausstellung am vergangenen Dienstagabend im Caritaszentrum Dillingen stellen. Während die Künstler ihren Blick auf die Realität anbieten, war es die Aufgabe jedes Betrachters, seine eigene Perspektive zu den rund 40 Karikaturen zu finden.
„Mit Volldampf in die Katastrophe?“, so ist die Ausstellung des Solidaritätswerkes für Mittel- und Osteuropa, Renovabis, überschrieben. „Wichtig ist dabei das Fragezeichen“, so betonte Anton Stegmair, Leiter der Abteilung Weltkirche im Bistum Augsburg, bei seiner Einführung in die Ausstellung. Damit seien angedeutet, dass es immer noch Optionen gäbe, die von uns gestaltet werden könnten. Aus 2000 Einsendungen aus Mittel-, Ost- und Westeuropa hatten die Ausstellungsmacher im Jahre 2021 77 Karikaturen ausgewählt, die seither durch Deutschland und auch Osteuropäische Länder tourten. 18 Karikaturisten aus verschiedenen Ländern können so ihre Sichtweisen auf das Thema „Klimawandel“ vorstellen und die Betrachter zum Tun motivieren. Dass es dabei kulturelle Eigenheiten gäbe, wie die Künstler damit umgehen, kann in den Einsendungen gut beobachtet werden. Besonderen Dank sprach Stegmair den beiden Mitarbeiterinnen der Caritas, Sandra Böhnisch und Heidrun Ostertag aus, die alles so perfekt für die Ausstellung mitgeplant und vorbereitet hatten.
Begrüßt wurden die Gäste vom „Hausherren“ Alexander Böse, dem Geschäftsführer des Caritasverbandes im Landkreis Dillingen. Er freue sich, dass die Kooperation zwischen Caritas, Abteilung Weltkirche und dem Diözesanrat der Katholiken so möglich sei. Es sei ja ein gemeinsames Anliegen, die Schöpfung zu bewahren. Einbezogen sei ja hier immer auch die soziale Dimension.
In seinem Grußwort von Seiten der Kirche hob Dekan Johannes Schaufler aus Gundelfingen hervor, dass es in der Klima-Ausstellung treffgenau um das Anliegen des kürzlich verstorbenen Papst Franziskus gehe. Ausführlich legte er in seiner 2015 erschienene Enzyklika „Laudato si“ seine Gedanken zur Schöpfung vor. Der Untertitel verrate, dass es um „das gemeinsame Haus“ gehe, um das sich die Menschheit – inclusive ihrer Mitwelt – dringend sorgen müsse. Schaufler nehme dabei neben der Politik und Öffentlichkeit besonders auch die Pfarreien in den Blick, die sich dieser großen Verantwortung nicht nur in der Theorie, sondern auch in der Praxis stellen müssten. Er freute sich, dass auch zwei Schwestern von Regens-Wagner zur Eröffnung gekommen waren. Ihr Ordensgründer, der Heilige Franziskus, gelte ja in der katholischen Kirche als der Heilige, dem die Schöpfung ein ganz besonderes Anliegen war.
Als Vertreter der Politik zeigte sich Landrat Markus Müller erfreut, dass in Dillingen eine solch ausgezeichnete Ausstellung zu diesem wichtigen Menschheitsthema zu sehen sei. Er dankte den Kooperationspartnern für die Initiative und wünschte viele Besucher in den Räumlichkeiten der Caritaszentrum. Mit nachdenklichen Worten führte er aus, dass die Herausforderungen einer Weiterentwicklung unserer Gesellschaft in den Bereichen von Umweltschutz, Arbeitsplätzen bis hin zu Sicherheitsfragen immer größer werden. Vor allem angesichts der zahlreichen Krisen dieser Welt, bedeute es, sich noch mehr lokal aber auch international zusammen zu schließen, um gemeinsame Lösungen anzugehen. Als Vertreterin der Stadt Dillingen begrüßte er in seinem Statement die 3. Bürgermeisterin Erika Schweizer und als Vertretung für Stadtpfarrer Harald Heinrich Pastoralreferentin Anna-Maria Immerz.
Die Ausstellung ist noch zu sehen bis 16. Oktober zu den Öffnungszeiten des Caritaszentrums, Am Reitweg 2. Zum Ausruhen nach der Besichtigung der 40 Karikaturen, die über zwei Etagen aufgebaut sind, lädt das Café Caristo im Eingangsbereich ein.