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Kirchenmusik

Neue Orgel in Weilheim eingeweiht

15.06.2024

Sechs Jahre lang wurde geplant und gebaut, an diesem Samstag hatte das lange Warten der Gläubigen und Projektverantwortlichen ein wohlklingendes Ende: Im Rahmen eines feierlichen Pontifikalamts weihte Bischof Dr. Bertram Meier die neue Orgel der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Weilheim ein. Sie zählt fortan zu den größten im Bistum Augsburg.    

„Auf diesen Tag haben viele von Ihnen gewartet und sich wie alle Verantwortlichen und Musiksachverständigen schon lange vorbereitet: Heute dürfen wir das beeindruckende Gemeinschaftsprojekt, die neue Orgel, dem Segen Gottes anempfehlen“, richtete sich Bischof Bertram in seiner Predigt mit großer Anerkennung an die Gläubigen und Unterstützer des Projekts: „Ich schließe mich dem Dank, den Pfarrer Birkle soeben ausgesprochen hat, aus ganzem Herzen an und sage allen herzlich Vergelt’s Gott, die mit Geduld und Beharrlichkeit Zeit, Kompetenz und enorme finanzielle Mittel eingesetzt haben, um das Vorhaben zum Ziel zu führen.“ Als eine der größten Orgeln im Bistum Augsburg finde das Lob Gottes durch die Musik von nun an zu einem neuen Höhepunkt, unterstrich der Bischof die besondere Bedeutung des Instruments.

Im Blick auf das Orgelprojekt passend, griff er das Stichwort „Wachstum“ aus den Texten des Tages auf und setzte sie in Bezug zum Ulrichsjubiläum: „Aus kleinen Anfängen kann Gott Großes werden lassen, wenn es seinem Willen entspricht. Was Sie hier in Weilheim erlebten, das ging mir so während des Jubiläumsjahres zu Ehren des heiligen Bischof Ulrichs, in dem wir noch immer stehen: ganz konkret konnte ich erfahren, wieviel Kreativität und ehrenamtliches Engagement unter dem Leitwort ‚Mit dem Ohr des Herzens‘ im gesamten Bistum freigesetzt wurde.“

Hinter all den umgesetzten Ideen und Projekten hätten Menschen gestanden, die mit Begeisterung ihre Kompetenz, ihr historisches Wissen und ihre Empathie eingebracht hätten, um von ihrem vertrauensvollen Glauben an Jesus Christus zu zeugen. „IHM angehören und damit getragen werden von unzähligen Glaubenden“, gebe Geborgenheit und Kraft, um den eigenen Lebensweg zu bestehen, gerade auch in dieser von Umweltkatastrophen und Kriegen geprägten Zeit, betonte Bischof Bertram. Gleichzeitig aber verschwieg er auch das Mitleid und die Verachtung nicht, die vielen Menschen aufgrund ihres christlichen Glaubens und bewussten Verbleibens in der kirchlichen Gemeinschaft entgegengebracht werde. Hier gelte es Standhaftigkeit zu beweisen, verwies er noch einmal auf den heiligen Ulrich, der sich auch in scheinbar auswegloser Situation nicht entmutigen ließ.    

Orgelweihe (12 von 20)

Mit Weihrauch und Weihwasser segnete der Bischof die neue Orgel. (Fotos: Rudolf Wieser)

Dem feierlichen Pontifikalamt mit Weihe war eine sechsjährige Planungs- und Bauzeit von Seiten der Firma „Freiburger Orgelbau“ vorausgegangen. Die neue Orgel, die sich auf der Westempore der Pfarrkirche befindet, teilt sich in drei Klangkörper auf. So gibt es ein „Hauptwerk“ in der Mitte sowie ein „Schwellwerk“ und „Positiv“ jeweils rechts und links davon. Eine Besonderheit ist ein viertes Werk, das hinter dem Hochaltar als „Solowerk“ angeordnet ist und für einen tiefen und breitgestreuten Raumklang sorgen soll. Der Aufbau und die Gestaltung der Pfeifen (Orgelprospekt) folgt einer eher freien und modernen Art: der Klangkörper erscheint dadurch luftig und durchlässig, spiegelt aber gleichzeitig die traditionelle barocke Gestaltung der Kirche wider. Das Instrument wird ca. 50 verschiedene Klangfarben (Register) enthalten, die sich auf vier Manuale und ein Pedal verteilen. Die Auswahl dieser Klangfarben bietet die Möglichkeit, gleichermaßen liturgische und konzertante Aufgaben und ein reichhaltiges Repertoire europäischer Orgelmusik darbieten zu können.

Einen ersten Eindruck davon können sich Interessierte bereits in den kommenden Wochen und Monaten im Rahmen des „Weilheimer Orgelsommers“ machen. Beginnen wird dieser am Sonntag, 16. Juni mit einem Festkonzert zur Orgelweihe. In wöchentlichen Konzerten werden renommierte Künstler dann jeweils am Samstagvormittag um 11.15 Uhr ihr Können zu Gehör bringen. Das erste Konzert aus dieser Reihe findet am 22. Juni statt.