Neuer Messpriester vorgestellt
Dominik Loy wird neuer Kirchenrektor und Messpriester von St. Peter am Perlach in Augsburg. Der 35-jährige Priester übernimmt die pastorale und gottesdienstliche Betreuung der traditionsreichen Innenstadtkirche am 1. März 2025. Er tritt damit die Nachfolge des im August verstorbenen Prälaten Günter Grimme an. Der Stellenbesetzung waren einvernehmliche Gespräche zwischen der Bistumsleitung und dem die Kirche verwaltenden Bürgerverein St. Peter am Perlach vorausgegangen.
„Ich freue mich sehr, dass wir für die Kirche St. Peter am Perlach nach dem Tod von Prälat Günter Grimme wieder einen Seelsorger bestellen können“, so Bischof Dr. Bertram Meier über die gelungene Neubesetzung: „Mein Wunsch ist, dass Pfarrer Dominik Loy die Linie seines Vorgängers weiterführt und dieses alte Gotteshaus im Herzen der Stadt Augsburg als geistlichen Raum prägt. Möge die Knotenlöserin dafür eine mächtige Fürsprecherin sein.“
Der Bürgerverein St. Peter am Perlach zeigte sich dem Bischof gegenüber „sehr dankbar“. Martin Ziegelmayr, Verwalter von St. Peter: „Unserem neuen Pfarrer wünsche ich eine fruchtbare Zusammenarbeit mit dem Bürgerverein St. Peter am Perlach.“
"St. Peter ist ein spiritueller Bezugspunkt und eine geistliche Insel inmitten der umtriebigen Innenstadt, der mich begeistert und fasziniert“, betont Dominik Loy: „Ich freue mich über das Vertrauen des Bischofs und des Bürgervereins, mich mit der Seelsorge dort zu betrauen."
Dominik Loy wurde 1989 in Friedrichshafen geboren und wuchs in Ustersbach auf. Nach dem Realschulabschluss und einer darauffolgenden Ausbildung zum Fachinformatiker holte er 2011 das Abitur am Bayernkolleg in Augsburg nach und studierte anschließend Theologie und Philosophie in Augsburg und München. 2019 wurde er von Bischof Dr. Konrad Zdarsa zum Priester geweiht. Nach zwei Jahren als Kaplan in Kempten wurde er 2021 für seine Promotion an der Universität Augsburg freigestellt. Neben seinem seelsorgerlichen Wirken als Schulpfarrer und in der Pfarreiengemeinschaft Augsburg-Hochzoll arbeitet Loy seit dem Wintersemester 2022/23 zudem als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Augsburger Lehrstuhl für Dogmatik.
Die Kirche St. Peter am Perlach geht auf das Jahr 1067 zurück, als auf dem Perlachhügel zwischen Dom und Ulrichsbasilika ein Gotteshaus errichtet wurde. Der zeitgleich errichtete Perlachturm diente zunächst als Wachturm und ist bis heute der älteste Teil des Gebäudekomplexes. 1182 wurde die heutige Hallenkirche errichtet, die seitdem mehrfach erweitert und umgebaut wurde. Besonders bekannt ist die Kirche für das um 1700 entstandene Bild der Gottesmutter als „Knotenlöserin“. Während eines Deutschlandaufenthaltes in den Achtzigerjahren lernte der spätere Erzbischof von Buenos Aires Jorge Mario Bergoglio das Bildnis kennen und verbreitete die Verehrung desselben in seiner argentinischen Heimat. Seit seiner Papstwahl 2013 ist die Knotenlöserin Ziel zahlreicher Wallfahrerinnen und Wallfahrer aus der ganzen Welt geworden.
Im Rahmen der Säkularisierung im frühen 19. Jahrhundert sollte St. Peter zunächst abgerissen werden; eine Vereinigung engagierter Augsburger Bürger konnte dies jedoch verhindern. Seit 1852 wird die Kirche offiziell durch Laien verwaltet und betreut. 1913 wurde der entsprechende Bürgerverein St. Peter in das Vereinsregister eingetragen. Er trägt bis heute die Gesamtverantwortung für die Kirche. Die Besitzverhältnisse der Kirche spiegeln ihre komplexe Geschichte wider: Der Perlachturm gehört der Stadt Augsburg, die Außenmauern dem Freistaat Bayern, der Innenraum dem Bürgerverein und die Sakristei befindet sich in Privatbesitz. Bereits seit dem 14. Jahrhundert gilt St. Peter zudem als Augsburger „Ratskirche“: Jedes Jahr versammelt sich der Stadtrat hier zum ökumenischen Gottesdienst.