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Wichtiges
Dank für die Seligsprechung von Max Josef Metzger

Ein adventlicher Zeuge und Fürsprecher vor Gott

08.12.2024

Am Abend des 2. Adventssonntages fand im Dom eine Dankesversper anlässlich der Seligsprechung Max Josef Metzgers statt, die am 17. November in Freiburg vollzogen worden war. Unter Anwesenheit zahlreicher kirchlicher und politischer Repräsentanten hob Bischof Dr. Bertram Meier dabei hervor, dass Metzger ein Vorbild christlicher Wachsamkeit gewesen sei. Angesichts der nahenden Hinrichtung habe er erkannt, dass auch Christus ihn erwarte.

Die Feier selbst hatte allerdings an der Büste des neuen Seligen auf dem Domplatz begonnen. Im Rahmen der kurzen Statio kam vor allem der Dank zum Ausdruck, gleichzeitig wurde Max Josef Metzger allerdings auch als ein adventlicher Mensch den zahlreichen Gläubigen vorgestellt und um seine Fürsprache angerufen. Unter den Gesängen einer Litanei zog die Gemeinde dann in den Dom, um dort unter Vorsitz von Bischof Bertram das Abendgebet der Vesper zu feiern.

Bischof predigt über die Wachsamkeit

Ausgehend von der Lesung aus dem Brief an die Gemeinde in Thessalonich stellte dieser das Thema der Wachsamkeit in den Mittelpunkt seiner Ansprache und zog dabei Parallelen zum Leben Max Josef Metzgers. So lehre sein Leben, dass der Advent keine Zeit des bloßen Abwartens, sondern eine Phase des bewussten Wahrnehmens der Wirklichkeit sei. Der Advent sei eine Zeit, „in der wir mit offenen Augen und wachen Herzen durch die Welt gehen, um aufmerksam wahrzunehmen, was in ihr vor sich geht“.

Statio an der Stele auf dem Domplatz.

Die Feier begann mit einer Statio an der Büste des Seligen (im Hintergrund) auf dem Domplatz.

Diese Wachsamkeit, die auch den Seligen Max Josef geprägt habe, ende aber nicht beim bloßen Wahrnehmen, vielmehr fordere sie uns dazu auf aktiv zu werden, wenn die Not der Zeit es verlange. Metzger selbst habe sich zu einer Zeit, als viele sich eher zurückgezogen oder mit den Machthabern des nationalsozialistischen Regimes paktiert hatten, mutig für Frieden und Gerechtigkeit eingesetzt. 1944 sei er daher auch hingerichtet worden, weil er mutig für die Wahrheit eingestanden sei und das Unrecht beim Namen genannt habe. Anhand seiner Biographie könne man lernen, „dass ein wacher Geist auch ein kämpferischer Geist ist“. Die adventliche Wachsamkeit rufe uns dazu auf, nicht zu warten, sondern heute zu handeln, so der Bischof.

Metzgers Einsatz für das Reich Gottes

Diese Wachsamkeit brauche allerdings auch einen Grund: „Für Metzger war dieser Grund sein Glauben an das Kommen des Reiches Gottes.“ So habe dieser während der Haftzeit Briefe auch mit dem Ruf des „Maranatha – Komm, Herr Jesus“ beendet. Ein Leben lang habe Metzger Ausschau nach dem Reich Gottes gehalten und daran mitgearbeitet, dass es auch in dieser Welt Gestalt annehmen konnte. Das Reich des Friedens, der Gerechtigkeit und der Liebe sei für ihn kein fernes Ideal gewesen.

Das Zugehen auf die Hinrichtung habe Metzger auch als Zeit der geistlichen Reifung betrachtet. Mehr und mehr habe er erkannt, dass nicht nur er auf das Kommen Gottes warte, sondern, dass auch Christus auf ihn warte. Die Gewissheit „Ich werde erwartet.“ habe ihm dann die Kraft gegeben, sich vertrauensvoll in Gottes Liebe fallen zu lassen und sein Leben hinzugeben.  

Segnung des Ulrichbrunnens.

Zu Beginn wurde der Ulrichsbrunnen gesegnet.

Segen für den neuen Ulrichsbrunnen

Im Rahmen der Vesper segnete Bischof Bertram auch den neu gestalteten Ulrichsbrunnen am Nordportal und bezeichnete dabei das Wasser der Taufe als verbindendes Element aller christlichen Konfessionen. Als Erinnerung an die eigene Taufe besprengte er anschließend die Gemeinde mit Weihwasser.

Ein Artikel zur Person Metzgers findet sich auf unserer Homepage, ebenso ein Bericht über den Seligsprechungsgottesdienst im Freiburger Münster am 17. November.