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Wichtiges
Gespräch zu weltkirchlichen Themen

"Auf die Seite derer stellen, die am Rand sind"

12.01.2022

In einem mehrteiligen Interview mit dem Portal "weltkirche.de" hat Bischof Dr. Bertram Meier dazu aufgerufen, die globalen Ungerechtigkeiten mehr in den Mittelpunkt des Handelns zu stellen. "Die Kirche muss den Mund aufmachen und sich auf die Seite derer stellen, die am Rande sind", forderte der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz.

In dem an diesem Mittwoch erschienenen dritten Teil des Gesprächs geht es zudem um die Impfsituation weltweit, die Erwartungen an die Entwicklungspolitik der neuen Bundesregierung und die Zukunft der kirchlichen Hilfswerke und missionierenden Ordensgemeinschaften. Auf die Frage, warum es sich speziell für junge Leute überhaupt noch lohne, sich weltkirchlich zu engagieren, antwortete Bischof Bertram, dass sich dadurch der Horizont weite und die Begegnung mit anderen Ortskirchen uns in die Lage versetze, das Eigene realistischer einzuordnen, "das heißt in seinen Stärken und Schwächen besser einzuschätzen und die Weite des christlichen Geistes zu erspüren".

Im ersten Teil des Interviews, das zu Beginn dieser Woche erschien, formulierte der Bischof seine Vorstellungen, die er mit dem neuen Amt als "Außenminister" der DBK verbindet, und gewährte Einblicke in seine weltkirchlichen Erfahrungen, die ihm dabei helfen sollen, "am Netzwerk der Kirche mitzuknüpfen". Im zweiten Teil geht es um den von Papst Franziskus angestoßenen synodalen Prozess der Weltkirche. Bischof Bertram plädiert mit Blick auf die auch ortskirchlichen Reformbemügungen für "ekklesialen Realismus": Es brauche eine geistliche Reform. Aber die lasse sich weder erzwingen noch mit der Brechstange durchdrücken, so der Bischof. "Wir sollten uns im ehrlichen Dialog nichts schenken, aber wir dürfen uns auch nicht gegenseitig den Glauben absprechen."

Bischof Dr. Bertram Meier ist auf der Herbstvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz im September 2021 zum Vorsitzenden der Kommission Weltkirche gewählt worden.