Ehemaliges Altarbild aus dem 17. Jahrhundert nach Restaurierung zurück im Dom
Augsburg (pba). Ein ehemaliges Altarbild aus dem 17. Jahrhundert ist heute nach halbjähriger Restaurierungsphase in den Hohen Dom nach Augsburg zurückgekehrt. Es handelt sich um eine großformatige Darstellung der Kreuzigung Jesu Christi.
Die kompletten Kosten für die Restaurierungsmaßnahme wurden von der privaten Stiftung zur Förderung von Kunstrestaurierungen des Ehepaars Burkhart und Edith Wollschläger aus Stadtbergen übernommen. Bischofsvikar Karl Heinz Knebel dankte dem Ehepaar für ihre große Unterstützung: "Wir sind überaus dankbar, dass das Ehepaar Wollschläger die Initiative ergriffen hat und eine Restaurierung erst ermöglicht hat". Das Bild gehöre zum Schatz des Doms, es stelle einen der zentralen Brennpunkte des christlichen Glaubens dar, so Knebel.
Das Gemälde stammt vom Künstler Johann Heinrich Schönfeld, einem der bedeutendsten deutschen Maler des 17. Jahrhunderts. Hauptwerke dieses Künstlers, der lange auch in Augsburg ansässig war, finden sich unter anderem im Schaezlerpalais und in evangelisch Hl. Kreuz.
Bei der neugotischen Umgestaltung des Doms vor etwa 150 Jahren war das Gemälde aufgerollt und über ein Jahrhundert lang in einem Nebenraum eingelagert worden. Im Jahr 1980 wurde das Kreuzigungsbild wiederentdeckt und nach damaligem Stand der Technik schon einmal restauriert. Für ein knappes Jahrzehnt ging es danach als Leihgabe an die Pfarrkirche von Reisensburg bei Günzburg. 1990 fand das Gemälde wieder seinen Platz an der Westwand der Antoniuskapelle im südlichen Umgang des Augsburger Doms.
Vor rund einem Jahr wurden unterhalb des Gemäldes immer wieder farbige Pigment-Brocken gefunden. Im Streiflicht wurde sichtbar, dass die Malschicht in einigen Bereichen brüchig war. Zudem hatten sich Retuschen der ersten Restaurierungsmaßnahme störend verfärbt.
Durch die neueste Restaurierungsmaßnahme konnten diese Schäden behoben werden. Die Restaurierung wurde von der Firma Wiegerling aus Gaißach übernommen.