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Tagung der Katholischen öffentlichen Büchereien im Haus Sankt Ulrich

„Gestatten: Gott!“ - Religion in der Kinder- und Jugendliteratur der Gegenwart

Die Tagungsteilnehmer informierten sich über Religion in der Kinder- und Jugendliteratur der Gegenwart
Die Tagungsteilnehmer informierten sich über Religion in der Kinder- und Jugendliteratur der Gegenwart, © Peter Hart I Sankt Michalesbund
03.05.2012

Augsburg (pba). Über 60 Mitarbeiter aus 30 Katholischen öffentlichen Büchereien haben sich am vergangenen Samstag zu ihrer Frühjahrstagung im Haus Sankt Ulrich in Augsburg getroffen. Diözesanbibliothekar Peter Hart vom Sankt Michaelsbund freute sich über das starke Engagement der insgesamt über 2.000 Mitarbeiter in der Diözese Augsburg. „In den 182 Büchereien im Bistum werden jährlich über 2.000 Veranstaltungen angeboten, darunter Autorenlesungen, Übernachtungen in der Bücherei und Angebote im Rahmen von kommunalen Ferienprogrammen“, berichtet Peter Hart den Teilnehmern. Außerdem sagte Hart: „Wie attraktiv Büchereien auch im Zeitalter von Internet und E-Book sind, zeigen die jüngsten Büchereineugründungen in Bernbeuren, Wellheim und Altenstadt bei Schongau“.

Auf dem Programm stand eine gemeinsame Eucharistiefeier mit dem Augsburger Generalvikar Karlheinz Knebel. In der Predigt ging Generalvikar Knebel zum einen auf die Bedeutung von Literatur und kindlichen Leseerfahrungen ein und verwies zum anderen auf die Bibel als das „Buch der Bücher“. Gleichzeitig bedankte er sich für das Engagement der Büchereimitarbeiter.

Der Augsburger Religionspädagoge Prof. Dr. Georg Langenhorst sprach über das Thema Religion in der modernen Kinder- und Jugendliteratur. Im Gegensatz zu den 1960er und 1970er Jahren sieht er heute eine verstärkte Offenheit gegenüber religiösen Fragen bei Verlagen und Autoren. Biblisch inspirierte Literatur, interreligiöse Themen und Religion als Lebenshilfe sind Trends auf dem aktuellen Buchmarkt, die sich auch im Angebot öffentlicher Büchereien widerspiegeln. Als aktuelles Beispiel nannte Langenhorst das mit dem Katholischen Kinder- und Jugendbuchpreis ausgezeichnete Buch der französischen Autorin Anne-Laure Bondoux „Die Zeit der Wunder“.

Bibliothekarin Elisabeth Kreutzkam stellte die Weiterentwicklung des Aus- und Fortbildungsbereiches des Sankt Michaelsbundes vor, bei dem unter anderem eine neu konzipierte Qualifizierung zur kirchlichen Büchereiassistentin (KiBüAss) möglich ist. Daran nehmen gerade vier Mitarbeiter aus der Diözese Augsburg teil.

Bayernweit engagierten sich im letzten Jahr über 12.000 Frauen und Männer überwiegend ehrenamtlich in 1.106 aktiven Büchereien. Dabei wurden wöchentlich 25.000 Arbeitsstunden geleistet.

Sozialwissenschaftler Meinhard Motzko aus Bremen ermutigte die Büchereimitarbeiter, sich zukünftig stärker wie bisher konkrete messbare Qualitätskriterien und Ziele für ihre Arbeit zu setzen. Er sieht gerade in den kirchlichen Büchereien wichtige Orte der Kommunikation und des Lernens.