„Verkünden, was sie glauben“ - Bischof Konrad weiht sechs Männer zu Ständigen Diakonen

Augsburg (pba). Bischof Dr. Konrad Zdarsa hat heute sechs verheiratete Männer und Familienväter durch Handauflegung und Gebet im Hohen Dom zu Augsburg zu Ständigen Diakonen geweiht (Bildergalerie). Fünf davon werden künftig als Diakone mit Zivilberuf, einer im Hauptberuf tätig sein (Kurzporträts). Karlheinz Deubler aus Augsburg, Armin Eder aus Steingaden, Nikolaus Felber aus Oxenbronn, Jürgen Plaumann aus Augsburg-Bärenkeller, Stefan Siegel aus Oberschöneberg und Andreas Thalhofer aus Neu-Ulm-Ludwigsfeld versprachen zuvor, ihr Leben in den Dienst Gottes und der Menschen zu stellen.
In seiner Predigt ermutigte Bischof Konrad die sechs Diakone zu einem authentischen und glaubwürdigen Leben: "Die Wirksamkeit ihres Dienstes wird maßgeblich davon geprägt sein, ob sie verkünden, was sie glauben." Dabei sollte ein Diakon in seinem Reden und Tun unablässig darauf verweisen, woher wir kommen und wohin wir gehen. "Die Kirche hält die Erinnerung daran immer in uns wach", so der Bischof. Die Weihe könne letztlich dabei "helfen, Gottes Willen im Alltag zu erspüren und zu leben".
"In seinem Dienst ist der Diakon für alle da", betonte Bischof Konrad. Er steht dem Bischof und den Priestern zur Seite, indem er das Evangelium verkündet, die heilige Kommunion spendet und die tätige Liebe lebt. Dabei sei speziell beim karitativen Dienst darauf zu achten, nicht allein die materiellen Nöte in den Blick zu nehmen. In unserer Gesellschaft und auch in den Gemeinden seien es oft auch die "geistigen Nöte", derer sich der Diakon annehmen müsse.
Bischof Konrad bedankte sich im vollbesetzten Dom zum Schluss der Weiheliturgie bei allen, die den Weg der Neugeweihten in den vergangenen Jahren treu und zuverlässig begleitet haben.
Hintergrundinformationen:
Beim II. Vatikanischen Konzil haben die Konzilsväter entschieden, den Ständigen Diakonat, der in der frühen Kirche eine wesentliche Rolle erfüllte, wieder einzuführen. Als Geistlicher kann der Diakon seinen Dienst im Auftrag des Bischofs zusätzlich zu seinem Beruf oder hauptberuflich ausüben. In der Regel sind Diakone in der Pfarrei/Pfarreiengemeinschaft eingesetzt, sie können aber auch im kategorialen Bereich tätig werden.
Die Ausbildung zum Ständigen Diakon gliedert sich in drei Teile: dem theologischen Grundstudium (Dipl. in Theologie, Theologie-Fernkurs, religionspädagogisches Studium) schließt sich berufsbegleitend die vierjährige pastoral-diakonische Ausbildung an, die einem dritten Schritt durch Fortbildungen nach der Weihe vertieft wird.
Jeder Diakon ist in den drei kirchlichen Grunddiensten tätig:
Diakonie
- seelsorgliche Gespräche
- Beratung und Begleitung von Hilfesuchenden und Kirche
- soziales Engagement für Menschen in besonderen Situationen: Kranke, Behinderte, Einsame ...
- Sorge um Menschen am Rande von Gesellschaft und Kirche
Liturgie
- Dienst als Diakon in der Eucharistiefeier
- Leiten von gottesdienstlichen Feiern
- Krankenkommunion
- Feier der Taufe und der Trauung, Begräbnisfeier
- Segnungen
In seinem liturgischen Dienst verdeutlicht der Diakon, dass Gottesdienst, Dienst am Nächsten und Verkündigung eine untrennbare Einheit bilden.
Verkündigung
- Predigt und Katechese
- Religionsunterricht (nur Hauptberufliche)
- Erwachsenenbildung
Begleitung von Gruppen verschiedenen Alters