Prälat Günter Grimme verstorben

Der Ruhestandsgeistliche und langjährige Direktor der Katholischen Jugendfürsorge Günter Grimme ist am Mittwoch, 7. August, im Alter von 80 Jahren verstorben. Er wurde am 22. Januar 1944 in Setzdorf geboren und am 19. Juni 1971 zum Priester geweiht. Bischof Bertram würdigte den Verstorbenen, der auch an der Perlachkirche aktiv war, als einen „Anwalt der Kleinen und Schwachen“.
Die Würdigung des Bischofs im Wortlaut: „Ein Anwalt der Kleinen und Schwachen ist von uns gegangen. Jahrzehntelang hat Prälat Grimme in der Katholischen Jugendfürsorge Kindern und Jugendlichen eine kraftvolle Stimme gegeben. Ihm ist es meisterhaft gelungen, Herz und Verstand zu vereinen, um durch sein Handeln Leidenschaft und Organisationstalent in ein erfolgreiches Wirken zugunsten der ihm Anvertrauten münden zu lassen.“ Prälat Grimme habe sich gerade für die junge Generation am Rande engagiert, weil er aus einer inneren Mitte heraus lebte, die für ihn Jesus Christus gewesen sei. Dass er nach dem Eintritt in den Ruhestand die Seelsorge bei St. Peter am Perlach übernommen und dabei besonders durch seine tiefgründigen Predigten überzeugt habe, runde sein reiches priesterliches Leben ab, so Bischof Bertram. „Der Herr vergelte ihm sein unermüdliches Engagement für das Reich Gottes in Gesellschaft und Kirche.“
Auch die KJF äußerte sich in tiefer Trauer zum Tod ihres langjährigen Direktors: „Diese Nachricht über unseren allseits geschätzten ehemaligen Direktor macht uns alle sehr betroffen.“ Mit Prälat Günter Grimme verliere die KJF einen liebenswerten Menschen und langjährigen Weggefährten, der stets für die Schwächsten unserer Gesellschaft eingetreten sei. "All unsere Gedanken und unser tiefes Mitgefühl sind bei seiner Familie und den Angehörigen“, betont Markus Mayer, Vorstandsvorsitzender der KJF Augsburg. Armin Zürn, Domkapitular und Aufsichtsratsvorsitzender der KJF Augsburg ergänzt: "Prälat Günter Grimme als Vorstandsvorsitzender im Unternehmen, als präzisen und loyalen Arbeiter in Kirche und Welt, aber auch persönlich als geistlichen Menschen zu erleben, war tief beeindruckend. Wir verdanken Prälat Günter Grimme viel von der kirchlichen Prägung der KJF Augsburg.“
Ein Neuanfang in Bayern und Grimmes Weg zum Priestertum
Ein Rückblick auf sein Leben: Günter Grimme wurde am 22. Januar 1944 im mährischen Setzdorf/Vápenná geboren. Seine Familie wurde nach Kriegsende vertrieben und gelangte nach Mindelheim. Schon als kleiner Junge hatte er den Traum, einmal Priester zu werden. Im fernen Kempten war er auf dem Knabenseminar und erlangte dort 1963 das Abitur. Nach dem Theologiestudium in Dillingen und München kamen bei ihm Zweifel an seiner Berufung auf. Er ließ sich daher auch nicht direkt weihen, sondern studierte zusätzlich noch Pädagogik und Psychologie und wirkte nebenher als Erzieher in einem privaten Internat. Sein Weg führte ihn schließlich zurück zur Kirche. Am 19. Juni 1971 weihte ihn Bischof Josef Stimpfle zum Priester.
Nach zwei Stellen als Aushilfspriester wurde er Präfekt am Bischöflichen Studienseminar in Dillingen. Zwei Jahre später nahm er auch den Dienst als Religionslehrer auf, zunächst in Schrobenhausen, dann in Kaufbeuren.
Die Katholische Jugendfürsorge als Lebensaufgabe
Der wegweisende Einschnitt erfolgte dann im Sommer 1981, als er zum Sekretär der Katholischen Jugendfürsorge ernannt wurde. 1984 übernahm er den Posten des 2. Direktors. Von 1985 bis zu seinem Ruhestand im Jahr 2011 war er auch Domvikar am Augsburger Dom. 1991 schließlich übernahm er das Amt des Direktors bei der KJF, das er am 4. November 2011 niederlegte. Wesentlich war für ihn immer, gerade auch in jungen Menschen Abbilder Gottes zu sehen. Seinen ehemaligen Schützlingen blieb er zeitlebens verbunden, taufte auch oft deren eigene Kinder. Für seinen Dienst erhielt er verschiedenste Würdigungen von staatlicher und kirchlicher Seite, zum Beispiel im Jahr 2000 den Titel eines Päpstlichen Ehrenprälaten.
Seelsorger in St. Peter am Perlach

Am 7. August, dem Hochfest der hl. Afra, ist er schließlich völlig überraschend verstorben, nachdem er noch am Sonntag zuvor in seiner Perlachkirche gepredigt hatte. Für ihn möge sich nun erfüllen, was in einem Lied an die Knotenlöserin formuliert wird: „Maria vom Knoten, der Knäuel bin ich – ins Letzte verwirret, erbarme du dich. Maria vom Knoten, du bist schon im Licht, du weißt es ja selbst, was mir noch gebricht.“ (Text: J. Weiger/G. Grimme)
Bischof Bertram wird das Requiem für Prälat Grimme am Freitag, 16. August, um 10 Uhr in der Pfarrkirche St. Ulrich in Warmisried feiern. Im Anschluss wird Günter Grimme seine letzte Ruhe auf dem dortigen Friedhof finden. Im Augsburger Dom wird am 16. September um 9.30 Uhr ein Gedenkgottesdienst für ihn stattfinden. Konzelebranten mögen violette Paramente mitbringen (zum Video).
Der Herr vergelte ihm seine treuen Dienste. Wir bitten um das Gebet für den Verstorbenen.