Keinen Stern der Hoffnung übersehen
Der diözesane Auftakt der Sternsingeraktion fand heuer am Montag nach Weihnachten in Burgau (Dekanat Günzburg) statt. Thematisch standen dabei bei den Workshops und dem Gottesdienst vor allem Kinderrechte im Fokus. Höhepunkt der Eröffnungsfeier war jedoch der Sternsingerzug durch die Altstadt hin zur Pfarrkirche, an dem rund 300 Kinder sowie deren Begleitpersonen teilnahmen. Den abschließenden Gottesdienst in Mariä Himmelfahrt leitete Bischof Dr. Bertram Meier.
Nach der inhaltlichen Einführung und der musikalischen Einstimmung in der Turnhalle der örtlichen Grundschule konnten die beiden Moderatoren Bischof Bertram für eine „Sternsingerrakete“ gewinnen. Der Brauch geht auf das vergangene Jahr zurück und bildet somit regelmäßig den Startschuss für die Aktion. Anschließend hatten die Kinder und Jugendliche Zeit, an kleinen Mitmachstationen bunte Stühle zu verschiedenen Kinderrechten zu bemalen und künstlerisch zu gestalten.
Sternsinger ziehen singend durch die Stadt
Punkt 12.30 Uhr startete schließlich der durch die Feuerwehr abgesicherte Sternsingerzug in die Innenstadt, der zunächst aber am Burgauer Therapiezentrum Halt machte. Der Leiter der Einrichtung bekam dann als erster den traditionellen Segen überreicht, während die 300 Sternsinger und die Bläsergruppe das Lied „O du fröhliche“ anstimmten.
Worum es bei der diesjährigen Sternsingeraktion geht, machte Bischof Bertram im Wortgottesdienst in der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt zunächst durch ein Experiment deutlich. Die Kinder sollten sich dabei die Augen zuhalten und danach überlegen, welcher Gegenstand aus dem Altarraum entwendet wurde. Tatsächlich fehlte ein Stern mit Kinderrechten. Die Aussage davon: nur kurz weggeschaut und schon ist etwas verschwunden.
Genau so sei es auch mit den Rechten für Kinder. Bischof Bertram: „In vielen Ländern der Erde, auch hier in Deutschland, schauen Erwachsene und manchmal auch Jugendliche bewusst oder unbewusst weg, wenn Kinder übergangen oder schlecht behandelt werden.“ Bedauerlicherweise seien Kinder selbst oft zu schwach, um für ihre Rechte selbst einzutreten oder fänden kein Gehör. Umso bedeutsamer sei es, wenn die Sternsinger dieses Jahr symbolisch leere Stühle platzieren würden, als Zeichen dafür, dass „Kinderrechte in unserer Gesellschaft immer einen Platz haben müssen“.
Bischof Bertram mahnt dazu, Kinderrechte nicht aus den Augen zu verlieren
Mit Blick auf das Evangelium der Kindersegnung im Markusevangelium betonte der Bischof außerdem, dass Gott gerade die Kleinen und Schwächeren besonders liebe und unter seinen Schutz stelle. Analog dazu sollten auch die Sternsinger ihre Stimme erheben, „damit die Welt ein besserer Ort für alle Kinder wird“. Aber auch im eigenen Leben könnten die Kinder immer darauf vertrauen, dass Gott an ihrer Seite gehe, so Bischof Bertram, denn „er will euch - und alle Kinder dieser Welt - stark machen“. Die Botschaft des heutigen Tages laute daher auch: „Kein Stern der Hoffnung soll übersehen und kein Kinderrecht verloren gehen!“
Im Gottesdienst selbst, der durch eine Band mitgestaltet wurde, ging es dann erneut um die am Morgen bemalten Stühle. Symbolisch wurde während den Fürbitten für die Kinder ein Licht auf den Stühlen abgestellt, denen das darauf angegebene Recht verwehrt bleibt. Bürgermeister und Landrat bekamen am Ende jeweils einen Stuhl überreicht. Am Ende des kindgerechten Gottesdienstes segnete der Bischof Kreide und Weihrauch und sandte die Sternsinger für ihren Dienst aus.
Zur Aktion Dreikönigssingen
Die Sternsingaktion wird im Bistum Augsburg von der Abteilung Weltkirche, dem Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und dem Ministrantenreferat im Bischöflichen Jugendamt organisiert. Dieses Jahr lautet das Motto: „Erhebt eure Stimme! – Sternsingen für Kinderrechte“.