Trachtenwallfahrt und Gottesdienst zum Heiligen Jahr
Zusammen mit zahlreichen Trachtlerinnen und Trachtlern des Oberen Lechgau-Verbands und Wieskurat Florian Geis hat Bischof Dr. Bertram Meier an diesem Pfingstmontag einen Festgottesdienst zum Heiligen Jahr in der Wieskirche gefeiert. Teils bereits in den frühen Morgenstunden hatten sich die Frauen und Männer zu Fuß auf den Weg gemacht und getreu dem Motto des Festjahrs „Pilger der Hoffnung“ ein Zeichen katholischer Frömmigkeit und gelebten Traditionsbewusstseins gesetzt.
Passend zum zweiten Pfingstfeiertag stellte Bischof Bertram in seiner Predigt die Frage, was einen guten Christen ausmache. In seiner Antwort griff er drei Aspekte des Christseins heraus und ging dabei vor allem auf das Wirken des Heiligen Geistes ein. „Der Geist Gottes wirkt im einzelnen Menschen. Mit Hilfe des Heiligen Geistes kann der Mensch klarer erkennen, dass Gott ist und er kann erkennen wie Gott ist“, stellte Bischof Bertram eine Verbundenheit jedes Christen zu Gott fest. Die Tatsache, als Kinder Gottes in direkter Verbindung mit Gott zu stehen, rufe zur Nachfolge auf. „Aber ebenso gilt: Gott lässt uns damit nicht allein; durch den Heiligen Geist werden wir dazu befähigt. Was die Jünger am Pfingsttag erhalten haben, Erkenntnis, Stärke, Mut und Zuversicht, das ist auch uns zugesagt.“
Alleine könne ein Christ dabei nie sein, so der Bischof weiter. Denn Kraft der Taufe entfalte der Heilige Geist in jedem Gläubigen seine guten Gaben und nehme zugleich den Einzelnen in die Familie Gottes, die Kirche auf. „Der Heilige Geist sammelt die einzelnen Christen. Das wird heute durch die Trachtlerwallfahrt eindrucksvoll erfahrbar, wenn Sie sich aus den verschiedenen Verbänden in der Wieskirche zusammenfinden. Danke, dass Sie uns das so lebendig vor Augen führen. Sie erweisen sich als gute Partnerinnen und Partner des Heiligen Geistes.“ Der Geist Gottes sei es, der in Bewegung setze und dem „Knochengerüst“ Kirche fortwährend Leben einhauche.
Christen seien Hoffnungsträger für diese Welt, stellte Bischof Bertram angesichts von Kriegen und Krisen in einem dritten Aspekt fest. „Die Worte von Papst Franziskus weisen den Heiligen Geist als denjenigen aus, der die Hoffnung in uns am Leben hält. Der Geist verleiht uns Durchhaltevermögen“. Zwei Nährstoffe hierfür seien die Bereitschaft zur Umkehr und das Pilgern. „Gemeinschaft, Stille, der Blick für das Wesentliche - all das ist für unser Menschsein bereichernd, wenn nicht sogar unverzichtbar. Und noch etwas kann das Pilgern verdeutlichen: Wer unterwegs ist, muss hin und wieder die Richtung ändern. Das bedeutet Umkehr.“
„Was macht einen Christen aus?“, rief der Bischof seine Ausgangsfrage noch einmal mit einer ermutigenden Antwort in Erinnerung. „Der Apostel Paulus weist uns heute an diesem Pfingsttag darauf hin, dass es der Heilige Geist ist. Er verbindet und versöhnt uns mit Gott und untereinander. Er ist die Kraft Gottes, die uns einverleibt ist, die uns erneuert und zum Guten drängt. Dieser göttliche Beistand ist uns geschenkt und bleibend zugesagt. Auf ihn können wir unsere Hoffnung setzen.“
Bereits vor dem Festgottesdienst waren die Frauen und Männer aus 23 verschiedenen Trachtenvereinen des Oberen Lechgaus in ihren festlichen Trachtengewändern und begleitet von zahlreichen Fahnenabordnungen in einem farbenfrohen Zug der Wallfahrtskirche entgegengegangen. Betend zogen sie in die Wieskirche ein und wurden dort von feierlichen Klängen empfangen. Alpenländische Lieder und Zithermusik prägten sodann auch den gesamten Gottesdienst.
Neben weiteren rund 30 Wallfahrtskirchen im Bistum Augsburg kann in der Wieskirche ein vollkommener Jubiläumsablass zum Heiligen Jahr gewonnen werden. Weitere Informationen zum Heiligen Jahr finden Sie hier.