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Wichtiges

„Unantastbares Lebensrecht“

Foto: Beatrice Schubert
Foto: Beatrice Schubert, © Foto: Beatrice Schubert
28.06.2022

Der Deutsche Bundestag stimmte vor 20 Jahren einem Kompromiss zu, der die Forschung an embryonalen Stammzellen in Deutschland ermöglichte. Es war eine kontrovers geführte Debatte, in der es um Grundsätzliches ging: Dürfen Wissenschaftler mit Zellen forschen, für die Embryonen getötet wurden? Was wiegt mehr: die Aussicht auf neue Heilmethoden oder der unbedingte Schutz eines Embryos? – Ein ethisches Dilemma, mit dem sich 2002 auch der Deutsche Bundestag befasste und das Deutsche Stammzellgesetz verabschiedete.

Unter der Rubrik „Thema der Woche“ äußerst sich Weihbischof Losinger in einem Interview mit der Katholischen SonntagsZeitung zu diesem ethischen Dilemma.

Der Augsburger Weihbischof Anton Losinger ist als Mitglied des Bayerischen Ethikrates und der Bioethik-Kommission der Bayerischen Staatsregierung ein kritischer Beobachter der embryonalen Stammzellforschung. Wir haben exklusiv mit ihm über das ethische Dilemma gesprochen, das mit dieser Forschung einhergeht. 

Herr Weihbischof, die Forschung an embryonalen Stammzellen hat das Potenzial, schwere Krankheiten zu heilen und viele Menschenleben zu retten. Warum lehnt die Katholische Kirche sie dennoch ab?

In der Tat gibt es kaum einen medizinischen Forschungsbereich, der größere Hoffnungen auf die Heilung bisher unheilbarer Krankheiten geweckt hätte, als es die Stammzellforschung tut. Da sich aus embryonalen Stammzellen im Prinzip alle Typen menschlicher Zellen und Organe züchten lassen und damit Therapien ungeahnten Ausmaßes möglich erscheinen, wird diese zellbiologische Technik als „Wunderwaffe“ dargestellt. Gerade die großen Angstmacher der Menschheit im Sektor degenerativer Erkrankungen des Gehirns- etwa Parkinson, Demenz oder Alzheimer - vor allem neue Möglichkeiten im Bereich der Krebstherapie haben Hoffnungen aufkeimen lassen.

Der Grund für die restriktive Haltung der Kirche ist ein strikt ethischer: Die Herstellung solcher Stammzelllinien erfordert die Tötung menschlicher Embryonen. Da der Embryo …..

Das Interview ist erschienen in der Katholischen SonntagsZeitung, Ausgabe Nr. 25 vom 25./26. Juni 2022 und wurde geführt von Victoria Fels.

Das vollständige Interview lesen Sie hier: