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Wichtiges
Pfingstfestival in St. Anton Kempten

Wirkungsfelder des Heiligen Geistes

08.06.2025

Kempten (pdke). „Wer zur Quelle kommen will, braucht den Mut gegen den Strom zu schwimmen. Ich wünsche Euch Mut, dazu Zeugnis zu geben“, hat sich Bischof Dr. Bertram Meier am Ende des beeindruckenden Pontifikalamtes am Pfingstsonntag in der Pfarrkirche St. Anton in Kempten an die überwiegend jungen Gläubigen gerichtet. In seiner Predigt beleuchtete Bischof Bertram die Wirkungsfelder des Heiligen Geistes in unserer Kirche.

Das von der Schola und der Pfingsten-Band musikalisch gestaltete Hochamt bildete einen Höhepunkt des Pfingstfestivals, das seit Freitagabend mit etwa 600 Teilnehmerinnen und Teilnehmern rund um die Pfarrei stattfand. Sie alle feierten gemeinsam den Geburtstag der Kirche und erlebten die Kraft des Heiligen Geistes.

Dekan Bernhard Hesse begrüßte eingangs die zahlreichen Gläubigen und Bischof Bertram. „Wir sind angekommen im Obergemach“, so Hesse und freute sich, dass an Pfingsten eine junge Kirche neu beginne. „Ihr habt euch heute ins Gewand geworfen und tragt Tracht. Alle Achtung“, begrüßte der Bischof die über 700 Gottesdienstbesucher und ging in seiner Predigt auf die drei Punkte ein: „Der Heilige Geist wirkt in uns, der Heilige Geist wirkt in der Kirche und der Heilige Geist wirkt durch Dich in der Kirche für die Welt“.

Mit der Frage nach den sieben Gaben und zwölf Früchten des Heiligen Geistes wandte er sich an die jungen Gläubigen. Diese Gaben seien Weisheit, Einsicht, Rat, Erkenntnis, Stärke, Frömmigkeit, Gottesfurcht. Als Früchte würden Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Langmut, Sanftmut, Treue, Bescheidenheit, Enthaltsamkeit und Keuschheit (Selbstbeherrschung) bezeichnet. „Der Heilige Geist ist die Weise, wie Gott in der Welt und in Dir wirkt“, fasste er zusammen. Gottes Geist habe durch die Taufe eine Wohnung in uns bezogen, so Bischof Bertram. Zuweilen gebe es Zweifel und die Unsicherheit: „Hat er uns verlassen?“ „Nein, denn das, was er uns einmal zugesagt habe, das nimmt er nicht zurück. Der Heilige Geist wohnt in uns, aber sein Wirken ist kein Automatismus“, betonte er. Die Frage sei wie der Heilige Geist in uns wohnen dürfe und wie jeder dazu bereit sei, sein Inneres mit ihm zu teilen. „Ich wünsche mir, dass Du ihn in Dir wohnen lässt“, richtete sich der Bischof an die Gläubigen.

Der Ort, wo die zuvor erwähnten, von Gott gegebenen Gaben, zusammenfließen würden, sei die Kirche, fuhr er fort. Die Kirche lebe von Menschen, die diese Eigenschaften hätten und sich für das Wohl der Kirche einsetzten. Daher ging sein großer Dank an die rund 150 Ehrenamtlichen des Pfingstfestivals, der von den Anwesenden mit tosendem Beifall begleitet wurde. „Der Heilige Geist wirkt durch Dich in der Kirche für die Welt“, nannte der Bischof als dritten Punkt des Wirkungsfeldes. Pfingsten habe alles verändert, denn der Heilige Geist habe die Jünger befähigt, von Gott in Sprachen zu reden, die von den unterschiedlichsten Menschen verstanden wurden. „Dieser Pfingsttag lädt uns sein, dem Heiligen Geist zu vertrauen, dass er da wirken kann, wo ich mich selbst als arm und schwach erlebe“, ermutigte er die überwiegend junge Zuhörerschaft. Mit dem auch vom neuen Papstes Leo XIV. vorgebrachten Wunsch „Der Friede sei mit Euch“, wandte er sich an die Gläubigen und bat sie: „Fangt heute neu an als Freundinnen und Freunde des Heiligen Geistes zu leben, damit Ihr den Frieden in Euren Herzen tragen könnt und Gott durch Euch das Angesicht dieser Welt erneuern kann. Komm, Heiliger Geist! Die Welt und die Kirche, wir brauchen Dich“.

Nach der Aufforderung der jungen Moderatoren des Gottesdienstes Sonja und Pius, für den Bischof zu beten, gestand dieser glaubhaft: „Ich bin jetzt richtig gerührt!“ Und er bemerkte zum Ende des Pfingsthochamts: „Ihr seid die Botschafter Jesus im Allgäu“.

Pfingstfestival "Pfingsten Kempten – P25"

Mit einem berührenden Worship-Abend der Schule der Erweckung aus Füssen und Gerhard Kehl von der AlpenChurch startete das Programm des zum vierten Mal in Kempten stattfindenden Pfingstfestivals am Freitag. Lobpreis, Heilige Messen, Preach mit Raphael Seemann, Workshops, ein Couchgespräch sowie der Abend der Barmherzigkeit mit Pater Klaus Einsle von den Legionären Christi waren zentrale Themen des Samstags. Ein Tanz-Flashmob mit Angela Krone vor dem Kemptener Einkaufszentrum Forum begeisterte trotz Regenwetters die Zuschauer mit der dabei versprühten guten Laune. Nach dem morgendlichen Lobpreis und dem Pfingsthochamt mit Bischof Bertram folgten am Sonntagnachmittag das Gebet um den heiligen Geist mit Zeugnis von Anna Marton. Eine Party läutete am Abend den Ausklang des großen Festivals ein.

Lesen Sie hier die Predigt von Bischof Dr. Bertram Meier im Wortlaut: